Die Gegend rund um Page (rund um meint hier allerdings einen weiteren Radius als 5km) ist unter anderem bekannt für die herrlichen Sandsteinformationen und die darin eingegrabenen Canyons. Manche dieser Canyons bezeichnet man auf Grund ihrer Enge auch "Slot Canyons". Zwei der schönsten Canyons sind in einem "Fluß" verbunden und noch dazu sehr gut erreichbar. Es handelt sich um die "Antelope Canyons" - eingeteilt in "Lower" und "Upper Antelope Canyon". Wie der erfahren Geologe und Geografie-Gelehrte sicher sofort antizipier,t handelt es sich um den Antelope Creek, der diese Canyons geschliffen hat.
Der / die Antelope Canyons haben durchaus einen Ruf im Internet, wobei meistens vom "Upper Canyon" berichtet wird. Man kommt auch nur mit einem Guide in die Canyons, da diese auf Navajo Stammesgebiet liegen. Wir beschließen beide Canyons an einem Tag zu besuchen. Dazu buchen wir bereits einige Wochen vor unserem Besuch eine Tour für den oberen Canyon - die guten Uhrzeiten am Vormittag bzw. rund um die Mittagszeit sind da schon ausgebucht. Für den unteren Canyon gilt "first come - first serve".
Vor Ort in Page beschließen wir allerdings noch einmal zu erkundigen, ob man da für den unteren Canyon noch genauere Uhrzeiten festlegen kann. Wir bekommen leider keine besser Auskunft im "Page Welcome Center", allerdings stellt sich heraus, dass die nette Mitarbeitern dort die Tante von Karolines Geschichte Lehrerin in SLO ist. Pat macht schnell ein Foto von uns und schickt dieses ab - sehr lustig.
Tags darauf begeben wir uns also am Vormittag zum unteren Canyon. Dieser ist tiefer und weiter als sein oberer Bruder - man geht auch nur in eine Richtung durch, da der Canyon mit Fortdauer der Tour tiefer wird und man auf eingebauten Leitern hinunterklettern muss. Die anfänglich brauchbare Organisation vor Ort ist leider nicht so gut - es stellt sich heraus, dass wir statt in einer Gruppe von 20 Leuten (wie von den Navajos angekündigt) mit über 50 Personen in den Canyon steigen. Ich halte mich zurück und gehe als letzter, um wenigsten nach hinten Fotos ohne Menschen machen zu können. Das erweist sich einerseits als unnötig, weil der Canyon so verwunden ist, dass man keinen Meter geradeaus sieht. Andererseits ist die Gruppe vor uns auch größer als 40 Personen - somit stockt sich alles und ca. 20 Minuten nach betreten des Canyons ist die Gruppe hinter uns aufgestoßen und wir bewegen uns in einer langen Schlange durch den Canyon. Es ist aber alles ruhig und wir genießen die Tour. Der Canyon ist teilweise sicher 40 Meter tief - sehr geil. Am Ende der Tour klettern wir wieder ans Sonnenlicht und gehen an der Oberkante des Canyons zurück zum Einstieg. An der Kante stehen Boxen, darin befinden sich Notfall-Strickleiterm, die laut Guide Jay hoffentlich nie benötigt werden. Direkt am Einstieg betrachten wir noch versteinerte Dinosaurier-Fußabdrücke.
Am Nachmittag geht es dann auf die reservierte Tour in den oberen Canyon. Dazu treffen wir uns mit unserem Guide Patrick im Zentrum von Page und fahren dann mit einem Jeep zum Einstieg, der mitten in der staubigen Steinwelt nahe Page liegt. Vor Abfahrt haben wir nach bange Minuten des Wartens - es liegt ein Gewitter in der Luft und die Gefahr besteht, dass die Tür wegen der Möglichkeit einer Springflut abgesagt wird. Aber es geht los, wenn auch bei Bewölkung. Der obere Antelope Canyon ist nicht so tief, dafür aber viel schmaler und man braucht nicht klettern. Bekannt ist er dafür, das zu Mittag, wenn die Sonne im Zenit steht, einzelne Sonnenstrahlen in den Canyon bis auf den Boden strahlen und zauberhafte Farbspiele erzeugen. Doch auch ohne diese Strahlen ist der Canyon zauberhaft. Patrick stellt höchstpersönlich alle Fotoapparate der Gruppe auf die richtige Einstellung ein. Er kennt sich mit jeder Marke, jedem Modell und jedem System aus - faszinierend. Außerdem macht er dann im Canyon Fotos an den besten Stellen, die ein "Canyon Laie" nie gesehen hätte. Patrick bezeichnet die Formation in Summe als versteinerte Sanddüne - sehr treffend formuliert. Die Gruppe ist diesmal nur 12 Leute groß - wir haben herrlich viel Platz, aber auch Glück. auf unserem Rückweg durch den Canyon (hier muß man den selben Weg zurück) kommen und gleich mehrere Gruppen entgegen.
Fazit - beide Canyony sehr sehenswert, allerdings für beide Canyons eher den Vormittag anstreben, weil da bessere Lichtverhältnisse herrschen.
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