Auf Grund unseres luxuriösen Zeitpolsters, können wir auf unserer Reise
kürzere Fahrtetappen machen. Das führt uns auf dem Weg von Moab zum
Bryce Canyon in den kleinen Ort Escalante. Dort gibt es auf den ersten
Blick nichts. Ja gut, es gibt einen kleinen Bereich mit versteinertem
Holz, hatten wir schon - und rundherum ist alles in Sandstein, haten wir auch schon.
Auf der Fahrt nach Escalante wird uns aber klar, dass da doch noch einiges zu sehen sein könnte. In unserer Unterkunft angekommen, bestätigt sich diese Vermutung. Wir wohnen bei Catherine und ihrem Mann in einem sehr schönen Bed&Breakfast. Catherine hat neben einigen schönen alten Sammelsachen (alte Kameras, Steine, Fossilien usw.), einem Poolbillard Tisch und einer schönen Terrasse mit zig Kolibris noch ein Fotoalbum von ihren Wandertouren in der Umgebung.
Einige sehr interessante Bilder gibt es von Slot Canyons. Ich mache mich auf die Suche im Internet und finde eine Seite mit den 15 schönsten Slot Canyons der Welt. Dort finde ich neben den beiden Antelope Canyons (wo wir schon waren) auch noch drei weitere Canyons in der Nähe - Zebra, Peek-a-Boo und Spooky. Da wir tags darauf nur 2 Stunden Fahrzeit zum Bryce Canyon haben, beschließen wir zumindest einen der Canyons zu besuchen.
Catherine rät uns davon ab, Zebra Canyon zu begehen. Es hat geregnet und der Canyon ist dann immer zur Hälfte voll Wasser. Peek-a-Boo und Spooky kann man in einer Tour machen. Diese Canyons sind nur dann gefährlich, wenn es direkt über ihnen regnet. Das ist nicht der Fall und auf geht's. Wir müssen zuerst 26 Meilen auf der Hole-in-the-Rock Road fahren, eine Schotterstraße, die zum berühmten Hole in the Rock führt (ein Loch, das Mormonen vor 150 Jahren in die Canyonwand des Colorado gesprengt haben). Dann führt uns ein sehr heißer Fußweg hinab über Sandstein in einen "Wash" - ein von Regen ausgewaschenes Tal.
Der Eingang zum Peek-a-Boo Canyon finden wir sehr leicht und los geht es mit dem Klettern. Peek-a-Boo ist ein schöne Versteckspiel. Der Canyon ist nicht allzu tief und sehr schön ausgewaschen. Eine ruhige einfache Kletterei bringt uns durch den Canyon. Am Ende (oder besser am Anfang) läuft sich der Canyon in eine Sandmulde aus. Von dort geht es dann ca. 500 Meter quer durch die Wildnis zum oberen Eingang von Spooky Canyon.
Spooky Canyon hat seinen Namen von den etwas bedrückenden Raumverhältnissen im Canyon. Er ist sehr eng, ich komme teilweise nur seitlich voran. Außerdem gibt es ein zwei Teilstücke, wo wir nur mit vereinten Kräften weiterkommen, sprich ohne einander zu helfen, würden wir "steckenbleiben". Belohnt werden wir mit schönen Lichtspielen und Farben.
Am Weg zurück ist es noch ein Stücken heißer als zuvor. Wir sind froh, so viel Wasser mit genommen zu haben. Der Ausflug war ein Erlebnis in jeder Sekunde. Wir haben zwar im Peek-a-Boo eine deutsche Familie samt Führer getroffen und den Rückweg mit einem netten holländischen Pärchen bestritten. Die meiste Zeit sind wir allerdings ganz alleine unterwegs. Die Ruhe der Wanderung und die Stille der Natur haben das Erlebnis intensiviert und vielleicht sogar schöner gemacht, als die doch ziemlich bevölkerten Antelope Canyons.
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