Der Colorado River ist nicht nur für den Grand Canyon verantwortlich, sondern prägt auch die Landschaft oberhalb des "großen Grabens". Das Colorado Plateau ist zerfurcht durch den großen Fluß und seine Zuflüsse. Ein Teil dieser Landschaft bildet den National Park "Canyonlands".
Eine Zufahrt zum Park liegt in der Nähe von Moab, einer kleinen Toruistenstadt mitten im roten Sandstein. Der "Arches National Park" liegt auch in der Nähe. Deshalb sind wir einige Tage in Moab, Canyonlands liegt also vor der Haustür. Ursprünglich bin ich mehr an Arches interessiert, aber wenn es schon vor der Haustür liegt, können wir auch hinfahren.
Unseren ersten Kontakt mit dem Park machen wir allerdings auf der Fahrt von Cortez nach Moab. Wir haben Zeit und nehmen daher die "andere" Zufahrt zu den Canyonlands. Die Stichstraße führt zu einem Bereich, der "Needles" genannt wird. Relativ erwartungsfrei fahren wir in Richtung Park und werden überrascht. Die Route führt nämlich in den weiten Canyongrund. Links und rechts streben rote Sandsteinfelsen in den Himmel und dazwischen ist relativ viel grün. Wir beschließen, dass wir noch eine kurze Off-Road Strecke anhängen - diese führt zum Elephant Hill, wo sie dann in eine richtige Allrad Strecke wird, die laut Karte nur für wirklich erfahrene Fahrer samt geeignetem Fahrzeug empfohlen wird. Im Angesicht der ersten Meter der Strecke bestätigt sich meine Entscheidung, dass ich diesen Anforderungen nicht entspreche.... :-). Die Sandstein-Nadeln in allen Formen und die "Schwammerl" mit weißem Kopf sind aber sehr imposant.
Fürs erste reicht uns dieser Eindruck fast. Rangerin Kate im Arches National Park bringt uns aber wieder auf den Geschmack. Auf die Frage eines Touristen, ob den Canyonlands sehenswert sei, spricht sie eine klare Empfehlung aus. Wir sollen uns die Landschaft wie den Grand Canyon vorstellen - nur auf die Hälfte der Höhe zusammengestaucht dafür auf das doppelte der Breite ausgedehnt.
An einem der nächsten Tage befahren wir daher dann den anderen Teil des Parks. Wir brechen extra früh auf, um noch die tiefstehende Morgensonne zu nützen. Der Sonnenaufgang selbst zahlt sich nicht aus, da es immer wieder bewölkt ist und die Sonne nicht immer durchkommt. Der Park ist nahezu leer und wir genießen ein paar sehr ruhige und schöne Minuten am "Mesa Arch" mit dem Blick über die weite Canyonlandschaft.
Wir fahren noch ein wenig durch die Gegend, allerdings ist die Parkstraße jetzt nicht sooo lang und der Ausblick über die Canyonlandschaft eigentlich überall gleich. Daher beschließen wir die Zeit zu nutzen - es ist noch früh - und den "Shafer Trail" zu befahren. Der Trail ist eine Off-Road Strecke, die 40 Meilen durch die Canyons nach Moab führt und recht spektakulär beginnt. Die Straße windet sich nämlich in atemberaubenden Spiralen direkt den nahezu senkrechten Canyonabhang hinunter.
Weiter geht es dann quer durch die Pampa, direkt an der Riffkante oberhalbs des Colorados und zwischen gewaltigen Felsblöcken entlang bis zu einer Pottasche Fabrik. Die Strecke ist anfangs leicht zu befahren, wir haben halt Respekt vor dem steilen Abgrund (rechts der Berg, links die Schlucht und über mir der Himmel so blau, blau, blau) - zwischendurch ist es sehr rumpelig um dann in schlechten Asphalt zu enden. Wir genießen die Fahrt - sie führt uns unter anderem auch zum Schauplatz der Schlußszene von "Thelma and Louise"... (googeln). Bei der Pottasche Fabrik gibt es riesige Salzseen, deren Blau schon auf Google Maps unnatürlich erscheint - in Wirklichkeit ist das nicht anders, nur sehr schwer auf Foto zu bannen.
In Summe also ein entspannter Zugang zu einem Nationalpark - eine eigene Reise ist er für "Normal Touristen" nicht wert. Off-Road Fetischisten und Extrem-Hiker werden ihre Freude haben.
o.k., danke, die pics reichen um mich an meine höhenängstigkeit zu erinnern... ;)
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