Samstag, 27. Juli 2013

Noch ein Krater

Nach den Abenteuer Yellowstone, dass uns weiter nördlich bringt, gilt es den Weg nach Kalifornien zurück zu finden. Auf dem Weg nach Westen an die Küste liegt ein weiterer interessanter National Park - der "Crater Lake". Auch hier gilt wieder einmal, dass die Fotos aus den Führern und die Recherche im Netz diesen Park sehr interessant machen.

Wir residieren in Klamath Falls, das sich leider als eine heruntergekommen Stadt erweist. Noch dazu bringt der nahe gelegene See (nicht der Crater Lake) nicht die erhoffte Sommer Tourismus Energie sondern eine Plage von Milliarden kleinen Fliegen, die nach Sonnenuntergang die Stadt heimsuchen. Wir freuen uns daher, in der Früh in Richtung Park zu fahren. Der Crater Lake ist eigentlich eine Kaldera - sprich ein nach einem Ausbruch in sich zusammengefallener Vulkan. Der erste Blick auf den See übertrifft wieder einmal unsere Erwartungen. Das Wasser zeigt sich in einem tiefen Blau, das ich so noch nicht gesehen habe. Der wolkenlose Himmel ergänzt den Eindruck.

Wir haben eine Bootstour auf dem See gebucht, was bedeutet, dass wir die Kraterwand hinunter müssen. Der Kraterrand erhebt sich bis zu 600 Meter oberhalb der Wasserfläche, wir müssen nur 230 Höhenmeter überwinden. Beim Abstieg ergeben sich weitere traumhafe Aussichten. Das Wasser ist fast spiegelglatt, die Kraterwand schaut so aus, als ob sie im Himmel schweben würde.


Die Bootstour ist so wie alle Ranger Touren bis dato wieder ein voller Erfolg. Rangerin Elaine, eine vierfache Mutter und Omi geht in ihrer Rolle auf. Wir sind auf einem "Adventure of our lifetime", mit Indiana Jones und Pirates of the Carribean. Wir lernen - der See ist das klarste Wasser weltweit, das Wasser ist so sauber wie selten, der See wird nur von Regen und Schmelzwasse gefüllt, es ist der tiefste See Nordamerikas (592m) und und und....
Ach ja - der Vulkan war ca. 4.000 Meter hoch, somit ca. doppelt so hoch wie die jetztige Höhe des Wasserspiegels und hat nach seinem Aus- und Zusammenbruch ein 2.000 Meter tiefes Loch hinterlassen.
Auf einer Insel im See - Wizard Island - leben schwarze Wasser-Nattern. Die Schlangen haben sich nur auf der Insel entwickelt. Alle anderen Nattern am Rand des Sees haben gelbe Streifen am Rücken. Die zweite (sehr kleine) Insel wird "Phantom Island" genannt, weil sie aus bestimmten Winkeln vom Kraterrand aus nicht gesehen werden kann. Das Wasser rund um die Insel ist atemberaubend schön.

Am faszinierendsten sind die Spiegelungen.


Wir fahren die Runde um den See und machen noch einen Abstecher zu den "Pinnacles". Hier sind weitere Überreste der vulkanischen Tätigkeit rund um den großen Vulkan zu sehen. Heiße Gasquellen haben "Löcher" in die Ascheschiccht gebrannt. Dabei ist Gestein rund um diese Löcher geschmolzen, das sich dann der natürlichen Erosion widersetzt hat.



Zum Abschluß fahren wir noch einmal zum Kraterrand hinauf und genießen den Blick auf die klare glatte Wasseroberfläche. In einem sehr informativen Film im Visitor Center wird unsere Sucht auf das Wasser genährt, man sieht auch Unterwasseraufnahmen - tauchen ist leider verboten, dafür dürfte man ungehemmt Angeln. Die vor 100 Jahren eingesetzen Fische sind heute von den Biologen gar nicht gern gesehen.





Yellowstone - viele Menschen - viele Bilder - wenig Worte

Yellowstone National Park gilt als der schönste Park in den USA. Die Vielseitigkeit in Bezug auf Tierleben und Natur ist ein Magnet für viele Touristen. Nichts desto trotz wollen wir uns diesen Park auch ansehen. Das bedeutet allerdings, dass wir zwei lange Tage im Auto nur für die An- und Abreise verbringen. Im Park selbst sind die Distanzen auch recht weit. Die Landschaft erinnert stark an die alpine Landschaft in Österreich. Solange, bis man den ersten Büffel sieht. Ein Büffel begrüßt uns auch quasi als erstes Tier im Park. Man sagt ja, dass am Kopf jeder Autokolonne ein "fester Büffel" fährt - so auch hier. Während unserer Tage hier begegnen uns Kojoten, Hirsche (am Campingplatz), Rotwild, Fischadler, Wildgänse, Pelikane und eben Büffel. Einzig die Bären wollen uns nicht. Durch konsequente Umsetzung von Bärenschutzmaßnahmen kommen diese nicht mehr so nahe. Margueritha und die Kids haben aber eine unbemerkte Begegnung. Eine Wandergruppe, die hinter ihnen geht, erzählt, dass eine Grizzly Mutter mit zwei Kinder hinter Marguerithas Gruppe den Weg gequert hat. Leider oder gottseidank haben wir die Tiere hier nicht bemerkt (und umgekehrt....).








Die zweite Attraktion des Parks sind die Geysire. Der Parkplatz vor "Old Faithfull ist verstopft und pünktlich zum Ausbruch versammeln sich gut und gerne 500 Menschen vor dem treuen Geysir. Wir sehen aber auch kleine Spucker und durch Zufall den "Great Fountain Geyser" der nur alle 11 Stunden ausbricht.



Sehr schön und für einen Taucher einladend sind die zahlreichen bunten Tümpel, die teilweise auch sehr groß sind. Es gilt - je blauer das Wasser, desto heißer.




Das Mittelding zwischen Geysir und Tümpel sind diverse "Blubber-Löcher". Ständig brodelt es hier und manchmal geht auch mehr Wasser in die Luft. Hier sehen wir auch zum ersten Mal schlammige Tümpel die ordentlich Dreck machen.




Wenn der Schlamm dann etwas dickflüssiger ist - so wie warme Vanillesauce etwa - dann bilden sich "Mud Pots" in denen es Schlamm durch die Gegend blubbert und schleudert. Leider nicht so viel wie im Reiseführer beschrieben. Mit einer sehr kurzen Belichtungszeit und Daueraufnahmen, gibt es trotzdem spannende Aufnahmen.





Bei den Mammoth Springs finden wir dann traumhaft schöne Sinterbecken. Ein wenig größer hab ich mir das zwar schon vorgestellt, aber dafür werden wir mit Farbspielen und grellen Weiß verwöhnt. Die Sinterterrassen ziehen sich durch ein weites Gebiet, werden aber nicht alle dauerhaft von Wasser durchspült.



Die Natur selbst bietet auch viel Farben und Formen. Hier versuche ich mich als Hobby - Fotograf. Wobei man teilweise wirklich nur abdrücken muss.









Alles in Allem ist es die Strapazen der Anreise wert. Auch wenn wir in keinem anderen Park so viele Menschen gesehen haben. Die Autokolonnen im Park sind störend, alle Unterkünfte und Campingplätze voll und die Parkplätze bei den Attraktionen sind hoffnugslos überfüllt. Die amerikanische Gelassenheit wirkt aber Wunder und alles ist easy.