Nach den Abenteuer Yellowstone, dass uns weiter nördlich bringt, gilt es den Weg nach Kalifornien zurück zu finden. Auf dem Weg nach Westen an die Küste liegt ein weiterer interessanter National Park - der "Crater Lake". Auch hier gilt wieder einmal, dass die Fotos aus den Führern und die Recherche im Netz diesen Park sehr interessant machen.
Wir residieren in Klamath Falls, das sich leider als eine heruntergekommen Stadt erweist. Noch dazu bringt der nahe gelegene See (nicht der Crater Lake) nicht die erhoffte Sommer Tourismus Energie sondern eine Plage von Milliarden kleinen Fliegen, die nach Sonnenuntergang die Stadt heimsuchen. Wir freuen uns daher, in der Früh in Richtung Park zu fahren. Der Crater Lake ist eigentlich eine Kaldera - sprich ein nach einem Ausbruch in sich zusammengefallener Vulkan. Der erste Blick auf den See übertrifft wieder einmal unsere Erwartungen. Das Wasser zeigt sich in einem tiefen Blau, das ich so noch nicht gesehen habe. Der wolkenlose Himmel ergänzt den Eindruck.
Wir haben eine Bootstour auf dem See gebucht, was bedeutet, dass wir die Kraterwand hinunter müssen. Der Kraterrand erhebt sich bis zu 600 Meter oberhalb der Wasserfläche, wir müssen nur 230 Höhenmeter überwinden. Beim Abstieg ergeben sich weitere traumhafe Aussichten. Das Wasser ist fast spiegelglatt, die Kraterwand schaut so aus, als ob sie im Himmel schweben würde.
Die Bootstour ist so wie alle Ranger Touren bis dato wieder ein voller Erfolg. Rangerin Elaine, eine vierfache Mutter und Omi geht in ihrer Rolle auf. Wir sind auf einem "Adventure of our lifetime", mit Indiana Jones und Pirates of the Carribean. Wir lernen - der See ist das klarste Wasser weltweit, das Wasser ist so sauber wie selten, der See wird nur von Regen und Schmelzwasse gefüllt, es ist der tiefste See Nordamerikas (592m) und und und....
Ach ja - der Vulkan war ca. 4.000 Meter hoch, somit ca. doppelt so hoch wie die jetztige Höhe des Wasserspiegels und hat nach seinem Aus- und Zusammenbruch ein 2.000 Meter tiefes Loch hinterlassen.
Auf einer Insel im See - Wizard Island - leben schwarze Wasser-Nattern. Die Schlangen haben sich nur auf der Insel entwickelt. Alle anderen Nattern am Rand des Sees haben gelbe Streifen am Rücken. Die zweite (sehr kleine) Insel wird "Phantom Island" genannt, weil sie aus bestimmten Winkeln vom Kraterrand aus nicht gesehen werden kann. Das Wasser rund um die Insel ist atemberaubend schön.
Am faszinierendsten sind die Spiegelungen.
Wir fahren die Runde um den See und machen noch einen Abstecher zu den "Pinnacles". Hier sind weitere Überreste der vulkanischen Tätigkeit rund um den großen Vulkan zu sehen. Heiße Gasquellen haben "Löcher" in die Ascheschiccht gebrannt. Dabei ist Gestein rund um diese Löcher geschmolzen, das sich dann der natürlichen Erosion widersetzt hat.
Zum Abschluß fahren wir noch einmal zum Kraterrand hinauf und genießen den Blick auf die klare glatte Wasseroberfläche. In einem sehr informativen Film im Visitor Center wird unsere Sucht auf das Wasser genährt, man sieht auch Unterwasseraufnahmen - tauchen ist leider verboten, dafür dürfte man ungehemmt Angeln. Die vor 100 Jahren eingesetzen Fische sind heute von den Biologen gar nicht gern gesehen.