Sonntag, 30. Dezember 2012

christmas in san luis....

Nachdem wir unseren Weichnachtsbaum ja schon Ende November gefällt und aufgestellt haben und das gesamte amerikanische Medien- und Shoppinguniversum seit Thanksgiving "HAPPY HOLIDAY" in die Welt schmettert, bereiten auch wir uns schön langsam auf Weihnachten vor. Den Baum schnücken wir mit teils geborgten, teils gekauften Schmuck und 400 Lichtern (12$ alle zusammen). Kerzen sind quasi verboten.

Margueritha macht trotz amerikanischer Zutaten wieder eine Tonne der köstlichsten Kekse aller Zeiten. Unsere Freunde hier in SLO dürfen somit auch an den Fähigkeiten von Margueritha teilhaben. Ich denke, sie ist somit für ein zwei Kilo Gewichtszunahme der Amerikaner mitverantwortlich.

In einem Land ohne Advent brauchen wir dann noch einen Adventkranz und natürlich eine Krippe.

Den Adventkranz bindet Margueritha aus den überstehenden Ästen unseres Weihnachtsbaums selber. Eine kleine Aufgabe ist das Finden von passenden Kerzen. Ohne Duft oder anderen Schnick-Schnack ist das hier gar nicht so einfach. Ganz abgesehen davon sind Kerzen relativ teuer.
Die passenden Geschichten zum Vorlesen (die Kids bestehen darauf) bekomme ich aus dem Internet und somit können wir unsere traditionellen Adventsonntage feiern.

Der nächste Punkt betrifft die Krippe. Auch hier haben wir in Wien eine spezielle Krippe. Das Gebäude selbst gebaut und die Figuren sind ein Geschenk von Marguerithas Vater. Die ist allerdings in Wien geblieben. Für hier besorge ich daher etwas Karton und beginne meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Und schon haben wir eine selbst gebastelte Krippe aus Karton und Papier.
Alles in Allem gelingt es uns damit halbwegs Weihnachtsstimmung zu generieren. Das ist hier wirklich sehr schwer. Erstens ist es zu warm und zu sonnig. Zweitens haben wir uns halt schon sehr auf diesen österreichischen Weg der Weihnachten gewöhnt. Kalt, Schnee, Punschtrinken, Christkindlmarkt und und und. Das alles gibt es hier nicht, aber was solls.

 Am 22. Dezember kommt unsere Tochter Sophie zu uns. Am 24. ziehen wir uns dann alle gaaanz schön an - sprich, wir werfen uns in Dirndl und Lederhosen und machen uns auf den Weg. Einerseits wollen wir zur Feier des Tages noch einen Kaffee im Madonna Inn zu uns nehmen, einem amerikanischen Kitsch-Feuerwerk. Andererseits gehen wir um 16 Uhr (wie es sich gehört) in die Messe.
Das Madonna Inn kommt seinem Ruf nach. Das Restaurant ist so überladen, dass es schon wieder gut aussieht. Das Kaffeehaus sieht aus, wie eine Skihütte. Lustigerweise tragen die Kellnerinnen auch Dirndl - sie sind ganz fasziniert von unseren Original-Trachten.
Zur Messe wollen wir eigentlich in die Mission San Luis Obispo gehen. Allerdings ist die Kirche überfüllt und wir werden nicht eingelassen (stehen ist aus Sicherheitsgründen verboten). Der Mann am Eingang meint aber, dass wir in die Mission Prep Highschool gehen sollen. Die Messe dort startet 10 Minuten später, es ist mehr Platz und der Pastor ist auch besser... In der Highschool verbringen wir dann die Messe im Turnsaal. Es wird viel gesungen und die Stimmung ist ganz ok.

Zu Hause angekommen, war das Christkind trotz der Entfernung tatsächlich da. Unter dem Baum liegen die üblichen drei Geschenke pro Kind. Dazu haben wir noch ein Paket von unseren Freunden in Wien, Gerlinde und Fritz, bekommen. Das wird als erstes ausgepackt. Die Freude ist groß, als sich herausstellt, das Line und Tino jetzt bis Schulschluß jeden Tag ein kleins Packerl Nutella in die Schule mitnehmen können. Herrlich.

Tino filmt natürlich das gesamte Prozedere mit seiner Minikamera. Das Ergebnis gibt es auf youtube zu sehen. Hier sieht man ab Minute 11:30 wie sich jemand WIRKLICH freuen kann.

Die anderen Geschenke finden auch Anklang. Nach dem üblichen Fondue und viel zu vielen Keksen spielen wir dann noch eine Runde Taboo - auf englisch...


Es gelingt uns somit trotz "widriger" Umstände ein schönes Weihnachtsfest zu gestalten.

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