Schon länger geplant, habe ich das Hotel bereits zweimal umgebucht. Die Bewertungen der beiden ersten Hotels waren schlichtweg schlecht. Nun residieren wir im "Opal" - ein älteres Hotel das zweimal günstig ist. Einmal in der Lage und dafür auch im Preis. Wir sind recht zufrieden damit. Für amerikanische Verhältnisse ist sogar das Frühstück brauchbar.
San Franciso empfängt uns mit strömenden Regen, fasziniert uns aber von der ersten Sekunde. Nachdem am 25.12 ganz Amerika zu Hause ist, sind die Straßen leer. Wir nutzen daher die Gelegenheit und fahren mit dem Auto durch die Stadt. Im Regen ergeben sich da einige faszinierende Blicke auf die Stadt. Wir kommen auch in den Genuß, gratis parken zu können - am 25. ist alles frei... Die Fotos können dann allerdings das Gesehene nicht einmal annähernd wiedergeben.
Am nächsten Morgen machen wir uns früh auf den Weg - wir wollen einen Citypass mit Alcatraz ergattern. Dazu muss man den Pass dirket beim Pier der Alcatrazfähren kaufen. Dort angekommen sagt mir die nette Dame, dass alle Alcatraz-Touren bis 3. Jänner ausgebucht sind. Wir versuchen alle Tricks, haben aber keine Chance - alle Anbieter haben Alcatracz ausgebucht. Pech. Wir erstehen den Pass trotzdem - es sind alle Öffis (auch Cable Car), die wichtigsten Museen und eine Rundfahrt mit dem Boot inkludiert - Der Citypass zahlt sich somit aus.
Unser erster Weg führt uns dann auch via Cable Car (dazu an seperater Stelle mehr) zum Museum of Modern Art. Das Musem ist wiklich toll. Es sind auch einige wichtige Künstler vertreten. Allerdings stellen wir fest, das gerade die moderne Kunst ohne Führung und Erklärung teilweise nicht verständlich ist. Wir haben aber so unsere Highlights. Vom Gebäude an sich, über einige wirklich tolle Fotos von südafrikanischen schwarzen Fotografen während der Zeit der Apartheid bis zu einem coolen Raum mit viel Technik und Licht.
Den Rest des Tages verbringe ich dann an den Ecken vor verschiedenen Shops - Sophie will ihr Weihnachtsgeschenk, eine prepaid Creditcard, so schnell wie möglich umsetzen. Das bringt mir einige tolle Einblicke in die Stadt, etwas stationär aber trotzdem cool. Neben wirklich guten Straßenkünstlern, die aus den windigsten Sachen eine tolle Show machen fällt aber auf, dass eine große Zahl an Menschen am unteren Ende der Lebensstandard-Skala unterwegs sind.
Weiter geht es durch die Stadt - die Öffis sind wirklich recht brauchbar. Manchmal müssen wir etwas länger warten, aber wir gehen dann einfach weiter zur nächsten Station - es gibt sowieso recht viel zu sehen.
Die Gebäude und die Stadt als Ganzes erinnern uns teilweise an London. Wirklich faszinierend ist das auf und ab der Straßen und die damit verbundenen Aussichten. Auch hier muss ich sagen, dass die Fotos bei den vorherrschenden Lichtverhältnissen dem Gesehenen nicht nahe kommen. Später eventuell mehr davon.
Am nächsten Tag werfen wir uns auf das Boot der Gold & Blue Cruises und fahren in Richtung Golden Gate Bridge - ein spektakulärer Anblick (später mehr). Wir umrunden die vielgerühmte Gefängnisinsel Alcatraz. In der klaren und frischen Morgensonne, noch nass vom nächtlichen Regen, verstehe ich die Mythen, die sich um diese Insel ranken. Doch auch der Blick auf die Stadt und die Bay ist toll. Wir sind praktisch von Brücken umgeben.
Am Nachmittag machen wir uns dann auf den Weg zur Geburtsstätte der Flower-Power Bewegung. Haight-Ashbury, benannt nach eben dieser Straßenkreuzung, scheint tatsächlich stehen geblieben zu sein. Eine Menge bunter Gestalten und ebensolcher Geschäfte sind zu sehen. Allerdings hat alles ein wenig den Hauch von "Ewig-Gestrigem".
Wir trennen uns dann - Sophie will weiter shoppen. Die Kids und ich gehen dann durch den Golden Gate Park in Richtung Academy of Science. Der Park ist Traumhaft schön. Immer wieder verblüffend, wie man mitten in der Stadt das Gefühl hat in "freier Wildbahn" zu sein. Die Academy ist leider sehr voll - Holiday Season. Wir schlendern daher nur kurz durch und sehen uns das Aquarium und natürlich "Claude" den Albino Aligator an.
Am Abreisetag geht es noch einen Sprung nach Chinatown - längst haben wir beschlossen, noch einmal herzukommen.
Drei Tage sind zu wenig, vor allem wenn man so viele unterschiedliche Interessen unter einen Hut bringen möchte. Golden Gate und Cable Car haben sich aber jetzt schon einen eigenen Post verdient.