Donnerstag, 27. Juni 2013

große, dicke Bäume


In unserer letzten Woche in San Luis Obispo machen wir einen kurzen Ausflug zum Sequoia Nationalpark. Es ist ja nicht weit - 3 Stunden Fahrt durch das Central Valley bis zum Parkeingang. Auf unserer Fahrt durch Central Valley stellen wir fest, dass wir durch die bis dato mit Abstand hässlichste Gegend aller Zeiten fahren. Links und rechts nichts als trockene Erde und Staub. Noch dazu liegt über dem Valley dicker Dunst (das ganze Jahr), der einem die Sicht in die Ferne nimmt.

Wir checken in unserem Hotel ein und machen uns gleich auf den Weg in den Park. Bei der Anfahrt zum Park tauchen dann endlich die Ausläufer der Sierra Nevada aus dem Dunst auf und mit einem Mal haben wir gute Sicht. Die Landschaft ändert sich insofern, als das es nun ganz schön auf und ab geht und sehr kurvig ist. Die Vegetation selbst ist nicht berauschend. Nach dem Eingangsschranken ändert sich zuerst nicht viel. Es bietet sich zwar ein schöner Blick auf das Tal unterhalb des Moro Rock - ein Granitblock, den wir heute am späten Nachmittag noch besteigen wollen. Aber von den großen Bäumen ist noch nichts zu sehen. Wir schrauben uns Kurve um Kurve auf den Berg und kommen endlich in den Wald. Die ersten Bäume sind schon recht dick und imposant, allerdings handelt es sich noch nicht um Sequoias. Dann endlich ist es soweit - der erste Sequoia taucht am Straßenrand auf - unvorstellbar..... Die Bäume sind riesig. Wir biegen um eine Kurve, vor uns teilt sich die Straße und führt zwischen den vier "Guardsmen" hindurch. Wir bleiben stehen und versuchen die ersten Fotos zu machen. Zwei Erkenntnisse - die Fotos spiegeln das echte Erlebnis in keinster Weise wieder und - die Bäume sind wirklich mächtig. Ohne Größenvergleich sind die Fotos recht "allgemein" - wenn man Menschen versucht auf ein Foto zu bekommen - sind diese fast nicht zu sehen. Bitte also immer genau schauen, manchmal erkennt man auf dem Foto ganz kleine Menschen.

 
Wir wandern durch die verschiedenen Parkabschnitte, besichtigen "General Sherman" - angeblich der größte lebende Organismus der Erde und lassen uns von der majestätischen Ruhe der Bäume in den Bann ziehen. Sequoias sind nur in dieser Region der Erde zu finden, sie sind im Gegensatz zu den küstennahen Redwoods nicht soooo hoch (nur um die 90m). Dafür sind sie sehr dick und behalten diese Dicke bis in eine große Höhe. Die Dicke der Rinde in Verbindung mit speziellen Gerbstoffen in selbiger führt dazu, dass die Bäume Waldbrände überleben und sehr alt werden. General Sherman Tree wird an die 3200 Jahre alt geschätzt.


Am späten Nachmittag erklimmen wir dann den Moro Rock. In die Flanke des Granitfelsen wurde ein 400 Stufen steiler Weg geschlagen, der atemberaubende Ausblicke über die Täler bietet. Oben angekommen verzehren wir, wie es sich für ordentliche Bergsteiger gehört, eine gute Jause. Wir sind damit fast eine Attraktion - sogar die Eichhörnchen reißen sich um uns (oder unser Brot). Bei untergehender Sonne geht es wieder vom Felsen runter und mit dem Auto die Bergstraße ins Tal. Von den vielen Schwarzbären, die es hier geben soll, haben wir leider noch keinen gesehen.



 Am zweiten Tag geht es dann wieder den Berg hinauf - heute wollen wir bei der ersten Tour des Tages durch die "Crystal Cove" - eine Tropfsteinhöhle - gehen. Die Höhle liegt abseits der Hauptstraße, man fährt da eine gute halbe Stunde über eine enge Straße. Auf dem Parkplatz müssen wir alles was riecht - also Essen, Trinken, Lippenstift u.ä., Zuckerl - in die Bärenbox geben. Im Auto soll weiters nichts liegen bleiben, was so aussieht wie Essen oder Trinken, die Bären machen sonst das Fahrzeug kaputt. Wir werden noch vor Klaperschlangen gewarnt, am gefährlichsten ist aber die Gift-Eiche - schaut aus wie Eiche, macht aber mühselige Ausschläge. Die Gifteiche bleibt auch das gefährlichste der gesamten Reise, leider sehen wir weder Bär noch Schlange. Die Höhle selbst ist ganz ok - vor allem erzählt der Tourguide viel und wissenwertes über die Entstehung der Tropfsteine. Danach geht es wieder zu den Sequoias. Diesmal zum "General Grant" - auch einer der drei größten Bäume der Welt. Daneben stehen wieder viele der Riesen und wir wandern wieder mit offenem Mund durch den Wald. Einer der Bäume liegt umgefallen und ausgehöhlt da - ein U-Bahntunnel.


Den Abschluß der Reise bildet die Fahrt durch den Kings Canyon - hier gibt es zwar nur wenige Sequoias und sie sind auch nicht so groß, dafür führt die Straße durch ein schönes Tal mit viel Felsen rundherum. Ehrlicherweise haben wir davon aber in Österreich ähnliches und wahrscheinlich auch manchmal schöneres anzubieten.


Die Heimfahrt ist änhlich langweilig wie die Hinfahrt. Ich frage mich, was James Deam hier zu suchen hatte oder, ob die Eintönigkeit der Landschaft Mitschuld war, dass er gerade an der "James Dean Memorial Junction" seinen Tödlichen Unfall hatte - vielleicht auch nur ein Zufall.

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