Sowie man in Schottland bei Highland Games, in Salzburg beim Schuachplattln, in Altausee beim Poschn und in Australien bei einem Walkabout dabei gewesen sein muss, so sollte man in den USA ein Rodeo nicht versäumen - Yiiihaaaa
Wir fahren am Weg nach Los Angeles in St. Barbara vorbei. Dort findet am Earl Warren Showground das "Fiesta Rodeo" statt. Von Donnerstag bis Sonntag werden die Bullen und Pferde bezwungen, wobei der Sonntag scheinbar der Familientag ist, wo die Bewerbe schon am Nachmittag beginnen. Das passt gut für uns und um kurz vor 13 Uhr sind wir vor Ort. Vor der Arena gibt es wieder ein paar Standeln - Sporen, Gürtel, Gürtelschnallen (sehr wichtig) und auch Hüte. Hier findet Line endlich Ihren Cowboyhut. Gekauft und aus. Somit ist Line die einzige von uns, die standesgemäß gekleidet ist. Ich trage zumindest noch eine Baseballkappe und gehöre damit zu den 10% Kappenträgern, die gegen die 75% Hutträgern immer noch besser dastehen als die Barhäuptigen.
Mit Sonntag habe wir Glück - es gibt eine Anzahl von unterschiedlichen Bewerben, die alle viel Spass machen. Den Anfang machen ein paar Jungs zu Pferde und ein paar Jungs zu Fuß. Wir kennen uns zuerst nicht aus, aber dann stellt sich heraus, dass wir es hier mit 2er Teams zu tun haben. Der eine fängt die Kuh, der andere versucht die Kuh zu melken. Daas erste Team, dem es gelingt ein paar Tropfen Milch in einem Plastikbecher dem Kampfrichter zu übergeben, gewinnt. Von zehn Teams (oder so) schaffen es zwei ihre Kuh zu melken, sehr witzig.
Weiter gehts gleich mit dem "Horse Riding". Das ist wirklich spektakulär. Den ersten Reiter haut es gleich im großen Bogen vom Pferd. Die anderen halten sich tapfer, obwohl laut Meinung der Sprecher ein paar wirklich wilde Pferde dabei waren. Eines musst ausgetaucht werden, das hat sich in der Box schon so aufgeführt, dass es völlig verschwitzt ausgelassen wurde.
Zwischen den Bewerben gibt es wie überall in den USA Werbeeinspielungen. Wobei die hier so aussehen, dass ein paar fesche Girls in bunten Cowboy-Outfit eine Runde durch die Arena reiten. Dabei tragen sie Fahnen, auf denen die Werbeaufschriften dargestellt sind.
Weiter gehts dann mit verschiedenen Methoden das Rind zu fangen. Im wilden Galopp vom Pferd draufwerfen und es mit dem Rücken auf den Boden zu drehen, ist eine davon. Bestzeit 4,2 Sekunden ab Auslassen des Tieres. Die andere Variante ist da nicht ganz so spektakulär, zwei Reiter fangen mit ihren Lassos, einer am Kopf - der andere am Huf, ihr Rind ein.
Dann gibt es wieder Teambewerbe. Hier müssen drei Reiter aus einer Herde von 30 jungen Rindern, die Nummern auf dem Rücken tragen, innerhalb von 90 Sekunden 3 Rinder mit der gleichen Nummer aussortieren und in ein Gehege treiben. Teams in allen Alters- und Gewichtsklassen (grins) treten an. Die drei rechts haben es nicht geschafft....
Dann gibt es noch das bekannte Tonnen-Reiten. Hier treten diesmal nur Girls an, die versuchen so schnell wie möglich mit ihrem Pferd rund um drei Tonnen zu reiten. Sehr schnell und sehr akrobatisch. Dazwischen haben wir natürlich auch noch eine Runde Muttonbustin gesehen (siehe Blog Mid State Fair) wo diesmal davor noch eine "Modeschau" der kleine Schafreiter stattfand - mei liab, olle im Kauboi Kostüm - und gaunz eicht....
Den Abschluß bildet das Bullenreiten. Schon während der anderen Bewerbe werden die Bullen in die Boxen gelassen und vorbereitet. Die Bullen sind dabei wesentlich ruhiger als die Pferde vorher, die schon in der Box sehr wild waren. Dafür sind die Reiter etwas angespannter. Sehr genau wird die Ausrüstung inspiziert. Jeder Reiter hat sein eigenes Stück Seil mit diversen Halterungen und einem Metallteil, das die Bullen dann reizt. Wenn der Reiter abspringt, dann löst er gleichzeitig dieses Seil und die Bullen sind fast sofort wieder "ruhig". Die Burschen recken und strecken sich, einige tragen sogar einen Helm statt dem Cowboyhut und alle sind sichtlich angeschnallt. Ist ja auch kein Honigschlecken. Als es dann losgeht, sind wir fast sprachlos, wieviel Kraft und Gewalt da freigesetzt wird. Ich werde auf jeden Fall diese Aktivität von meiner "To Do" Liste streichen...
Das es sich tatsächlich um Bullen handelt und nicht um Ochsen, sieht man auch recht deutlich :-).
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