Wer es schon wieder vergessen hat, die durchgehend bebaute Fläche rund um Los Angeles ist so groß wie Kärnten. Klingt unglaublich, ist aber so. Von Hollywood an den Strand sind es ca. 30 km, der berühmte Sunset Boulevard hat eine Gesamtlänge von 40km und wenn man von Norden kommend die Stadt am schnellsten Weg nach Süden durchqueren will, ist man ca. 150 km unterwegs.
Nachdem wir ja am Nachmittag das Rodeo in Santa Barbara besuchen kommen wir erst recht spät in Los Angeles an. In den letzten Sonnenstrahlen biegen wir direkt am Strand in den Sunset Boulevard ein und betreten somit heiliges "The Doors" Land. Allerdings dauert es dann noch recht lange, bis wir wirklich dem Hollywood näher kommen, dass man so landläufig kennt.
Nach gefühlten 17 Stunden in der Stadt fahren wir dann endlich am Hollwood Boulevard unserem Hotel entgegen. Ich bin ziemlich geschlaucht, daher ist mir die Qualität des Hotels wurscht (die ist nicht soooo toll, aber zum Schlafen reicht's). Natürlich besuchen wir am nächsten Tag sofort die Universal Studios, darüber berichte ich aber später.
Am späteren Nachmittag fahren wir dann mit dem Bus - ja wir haben öffentliche Verkehrsmittel benutzt - zum Sunsetstrip. Der berühmte Abschnitt des Sunset Boulevards ist von riesigen Plakatwänden gesäumt.......
..... und mit "historischen" Punkten gespickt. Auf der einen Seite der Viper Room, die Bar von Johnny Depp, vor der River Phoenix gestorben ist und gleich schräg gegenüber das "Whiskey a Go-Go" - hier wurden "The Doors" entdeckt.
Das "House of Blues" gibt es auch schon länger. Hier sehen wir am Abend eine ziemlich lange Schlange von Menschen, die ein Konzert einer mir nicht bekannten Band besuchen wollen.
Beim Flanieren am Strip entdecke ich dann auch unseren ersten "Celeb" - allerdings max. nur Kategorie "D" - David Faustino, bekannt aus der Serie rund um Al Bundy. Dort hat er den Sohn Bud gespielt. Ich erkenne ihn nur deswegen, weil er vor kurzem auf Einladung von "Helmuth - dem Schwiegersohn von Mörtl Lugner" in Österreich war und da ein ziemlich peinlicher Bericht im Fernsehen war. Ich fotografiere ihn NICHT - wär zu peinlich.
Am Abend lernen wir dann im "Mel's", einem netten 60ziger Jahre Diner, Galbano (oder so) kennen - unseren Kellner. Er zeigt amerikanische Servicequalität vom Feinsten. Er nimmt die Bestellung in affenartiger Geschwindigkeit auf, fragt uns alle drei Sekunden, ob alles passt (ist dabei aber nicht aufdringlich) und erzählt uns nebenbei vom Leben zwischen den Promis. Der Laden hat rund um die Uhr offen und es waren schon alle da. Arnold war locker, Puff Daddy hat eine private Party geschmissen - nur bei Al Pacino war Galbano ein wenig zittrig, der war auch der Einzige von dem er je ein Autogramm wollte....
Am Tag zwei ist Shoppen angesagt - gar nicht so einfach, wenn man die Entfernungen berücksichtigt. Allerdings haben wir am ersten Tag schon ein riesiges Schuhgeschäft (die Girls) und das Guitar Center (die Boys) entdeckt - da müssen wir hin.
Im Schuhgeschäft, das wirklich riesig ist (Off-Broadway Shoes, Sunset Boulevard) gibt es vom passenden Damenschuh (auch in großen Größen) bis zum Herren - U-Boot alles und noch dazu wirklich günstig. Gefällt sogar den Boys :-)
Das Guitar Center wiederum zeigt schon beim Eingang, wo der Hammer hängt. Handabdrücke von Musikern säumen den Eingang. Im Geschäft gibt es eine riesige Auswahl an Gitarren. Die Räumlichkeiten sind dabei gar nicht einmal so groß. Umso größer die Preise. Die teuerste Gitarre - eine Gibson - schlägt mit rund 80.000 Dollar zu Buche. In den verschieden Vitrinen sind dann Sonderstücke zu sehen. Von Bob Dylans erster Gitarre (samt Hut) über die Stiefel von Gene Simmons (Kiss) bis zu einer handgemacht Gitarre von Bo Diddley ist alles da.
Den weiteren Tag verbringen wir dann standesgemäß im Auto und cruisen durch die Gegend - auf der Suche nach den im Reiseführer angegebenen coolen Geschäften. In der Melrose Avenue finden wir zwar dann ein paar Second Hand Läden (hier heißt das "Vintage") - die sind aber alle sehr ähnlich und in Summe auch nicht sooo toll.
Am Abend geht es dann zum Walk of Fame und dem Chinese Theater. Ich erspare den Lesern die Fotos von den Sternen - ja, es gibt viele davon und die Namen sind alle richtig geschrieben - ja, man kann sie alle fotografieren, meine Tochter macht das für mich. Auf den Gehsteigen kann man mit allen möglichen Batmans, Spidermans, Chewbaccas, Darth Vaders, Michael Jacksons usw. Fotos machen. Der Batman neben Sophie heißt übrigens nicht Bruce sondern Joachim und kommt aus Deutschland.....
Am einem der Abende entdecke ich in unmittelbarer Umgebung des Hotels einen Zettel an einem Zaun. Darauf werden die Anrainer aufmerksam gemacht, dass in den nächsten Tagen Dreharbeiten in der Umgebung stattfinden. An unserem Abreisetag wird zu Drehen begonnen. Und tatsächlich, gleich nebenan stehen reihenweise LKWs vollgepackt mit Equipment und am Gehsteig sitzt ein Junge - Line schreit "das ist der Typ aus 'Touch', der Serie da" und ich habe keine blassen Schimmer. Doch dann taucht Kiefer Sutherland auf, zieht noch einmal an seiner Zigarette und beginnt mit der Arbeit. Jetzt haben wir einen echten "Celeb".....
Vor der endgültigen Abreise machen wir einen Abstecher (eine Stunde Fahrt) nach Santa Monica und zum Venice Beach. Dort hat sich seit Herbst nichts verändert, es hängen nach wie vor die selben Typen herum. Es gibt diesmal nur deutlich merh Strandschönheiten. Tino verbringt allerdings 3 Stunden in der Skateboard Anlage und ist begeistert.
Alles in Allem kann ich sagen, dass der Trip durchaus in Ordnung war. Allerdings muss man starke Nerven haben, was den Verkehr betrifft und sich sehr viel Zeit nehmen. Wir werden bei nächsten Mal sicher ähnlich vorgehen. Viel bleibt ja nicht mehr übrig - ein bisserl Donwtown und dann ab nach Disneyland. Das muss allerdings noch warten.
die silbernen Schucherln passen dir echt guat ;)
AntwortenLöschenganz liebe Grüße an euch