Dienstag, 29. Januar 2013

good old blues

Ein freudiger Hintergedanke für diesen Aufenthalt in Kalifornien ist auch, hier die Gelgenheit zu bekommen, die eine oder andere Chance auf große Live-Musik zu bekommen.

Lieder erweist sich das bis dato als nicht so einfach. Wenn sich einmal die Chance bietet, dann nur zu noch verrückteren Preisen als in Europa. Zum Beispiel tritt Neil Young in der Hollywood Bowl auf. Die Plätze am Juchee kosten dort aber auch noch weit über 100 $.

Weiters kommt hinzu, dass sich hier in die Gegend sowieso selten wer her verirrt. Die näheste Stelle, wo hin und wieder auch interessante Namen auftreten ist das Cumash Casino, eine Stunde entfernt oder die St. Barbara Bowl, 1,5 Stunden weit.

Wiewohl auch hier SLO hin und wieder interessante Sachen geboten werden. Den Auftakt macht Oscar-Gewinner Jeff Bridges mit seiner Band den "Abiders". Jeff Bridges knüpft hier an mehrere Dinge aus seiner Schauspieler Karriere an. Einerseits spielt er Musik aus dem Film "Crazy Heart" andererseits pflegt er den Mythos des "Dude" aus "The Big Lebowski". Die Musik ist ganz ok, Jeff Bridges spielt eine Mischung aus Country, Folk und Blues. Herr Bridges selbst stellt sich Inkarnation seiner Figur aus "The Big Lebowski" dar und mimt ganz den "Dude". Ein Großteil des Publikums, scheint genau das zu erwarten. Die Stimmung ist daher ganz gut.

Weiter geht es dann mit einer Veranstaltung im Fremont Theater. Das Fremont ist ein schönes altes Kino - so richtig mit alleinstehendem Kartenhäuschen vor dem Kino - und hat einen großen Saal. Dort tritt die lebende Blues Legende Taj Mahal auf. Im Gegensatz zu Herrn Bridges, bei dem mich eher die Person als die Musik interessiert hat, bin ich bei Taj Mahal schon sehr gespannt auf die Musik. Das Konzert erweist sich als ausgesprochen unterhaltend und zwar aus mehreren Gründen. Taj Mahal spielt schönen Blues, angehaucht von afrikanischer Musik und sehr eigen interpretiert. Seine kratzige Stimmer gepaart mit seinem Slang machen für mich zwar schwer verständlich, aber der Schmäh rennt. Leider geht der alte Herr nach etwas mehr als einer Stunde auch schon wieder von der Bühne. Bis dato ist dies allerdings eines der besten Blues Konzerte meiner "Laufbahn". Die Musik ist gut und die Geschichten, die Taj Mahal erzählt sind, musikalisch und anküdigend,  sind genial.

Den skurrilsten Abend erleben Margueritha und ich unter Mithilfe der San Luis Obispo Blues Society. beim Anstellen für das Jeff Bridges Konzert Das erste Mal höre ich von der Society beim Anstellen für das Jeff Bridges Konzert. Die sollen da recht ansehliche Konzert veranstalten, die immer in der SLO Veterans Hall stattfinden. Ich verfolge die Society seit dem und siehe da, ich finde eine Empfehlung in der Tageszeitung. Am Wochenende spielt Cafe R&B. Die Beschreibung klingt vielversprechend, also gehen wir hin.
Beim Eintritt in die Veterans Hall, wissen wir auf einem Schlag, dass der Veranstatlungsort gut gewählt ist. Der Saal ist voll mit "Veteranen, ältere Damen und Herren die noch dazu in einer Art Tanzstunde auf dem Parkett stehen. Wir fragen uns, wo wir da hin gekommen sind, aber es ist lustig. Tatsächlich beginnt der Abend mit einer Tanzstunde, Jive scheint angesagt. Das Parkett leert sich und ein ebenso älterer Herr, cool mit Hut und Sonnenbrille kündigt die Vorgruppe an - eine lokale Blues Band. Kaum spielt die Band werden wir aber vom Publikum überrascht. Die Leute stürmen die Tanzfläche und shaken, das die Knochen krachen. Die Musik und vor allem der Sound sind mäßig, aber wir genießen die Leute. Wir sehen einige bemerkenswerte Tanzkünstler, solche die kämpfen, aber auch einige (wenige) gute Tänzer. Dazwischen kommen immer wieder weißhaarige Rocker, mit langen Haaren, Lederjacken, Hüten, Sonnebrillen und sonstigen "coolen" Verkleidungen. Es scheint, als ob sich die alte '68er Garde aus der Umgebung versammelt hat. Der einzige Unterschied ist, dass die Typen heute mit teurer und design-ter Kleidung auftauchen, wahrscheinlich direkt von einem gut bezahlten "9to5" job. Die Hauptband beginnt und legt angeführt von einer 54jährigen schwarzen R&B Rakete à la Tina Turner eine fulminante Show hin. Das Publikum ist begeistert und rockt richtig ab. Ich habe noch nie so viele "alte" Menschen abrocken gesehen wie hier. Aber klar, die Leute hier sind definitiv mit dieser Musik aufgewachsen und zwar wesentlich intensiver, als unsere Eltern.

Ich bin schon gespannt, was uns die Region musikalisch noch alles bieten wird.

Dienstag, 22. Januar 2013

ccsoccer

Ein Vorsatz für den USA Aufenthalt ist das Thema Sport. Ich nehme mir vor, die vermehrte Freizeit dazu zu nutzen, meinen Körper wieder etwas besser in Form zu bekommen. Einerseits soll es etwas Fitness Training sein auf der anderen Seite möchte ich Fußball spielen. Fußball hat zwei Aspekte. Natürlich macht mir Fußball nach wie vor Spaß. Aufgrund meiner Knieverletzung und der Tatsache, dass ich in Wien nur die Möglichkeit hatte, in der Halle zu spielen, habe ich die letzten Jahre ohne aktiven Fußball verbracht. Ein weiterer Grund, Fußball zu spielen, ist die Annahme, dass man auch in den USA über einen Teamsport am Schnellsten Menschen kennen lernt (beim obligaten Bier nach dem Match).

Die Fitness Sache ist sehr rasch beschrieben. Ich probiere zwei Fitness Center und einen Cross-Fit Club aus. Die Fitness Center sind fad und natürlich gaaaaanz anders als in Wien. Das Cross Fit Training ist sehr gut, aber zu teuer (dass die Stunden dort um 6 in der Früh sind, spielt überhaupt keine Rolle).

Auf der Suche nach Fußball stoße ich in Wien schon auf die Homepage von Central Coast Soccer. Dort finde ich heraus, dass keine 5 Minuten von unserem Haus eine schöne öffentliche Sportanlage liegt, wo auch Fußball gespielt wird. CCSoccer bietet mehrere Ligen an, eine reine Frauenliga, eine Liga für ältere Herren (wie mich) und die sogenannte Coed Liga, wo man in gemischten Team spielt. In allen Ligen wird streng "recreational" gespielt, sprich Vorsicht ist das oberste Gebot, tackling ist verboten, der Goalie hat immer Vorrang und überhaupt haben wir uns alle lieb.

Ich registriere mich auf der Website, die Kosten sind moderat und ich bekomme auch ein "Wende Shirt", das auf der einen Seite weiß und auf der anderen Seite rot ist, sehr praktisch. Bei der Anmeldung wird man noch nach der eigenen Spielerfahrung gefragt. Ich melde mich als "advanced" an - es gibt dann noch "Spielmacher" - ohne die Liga zu kennen, ist es schwierig sich einzuschätzen.
Ich bin für die Coed Liga gemischt gemeldet. Manderl und Weiberl gemischt, 7 Spieler, 2 mal 25 Minuten. Für die Mens 35+ Liga (11 Spieler, 2 mal 40 Minuten) bin ich zu spät.

Ich besorge mir noch die voregeschriebenen Schienbeinschützer, natürlich neue Schuhe und los geht's. Am nächsten Montag stelle ich gleich ein paar Dinge fest. Ich bin ganz offensichtlich mehr als advanced, das Niveau ist im Schnitt nicht besonders hoch. Ich bin ganz offensichtlich außer Form. Es macht trotzdem ganz offensichtlich Spaß. Und ganz offensichtlich stimmt das mit dem Leute kennen lernen auch (und vor allem das mit dem Bier trinken).

Schon im ersten Spiel lerne ich eine Runde kennen, die nach dem Matches immer zur "Village Host Pizza" auf Pizza und Bier gehen. Natürlich hänge ich mich an und bin nach kurzer Zeit schon sehr gut etabliert. Mein gutes Defensivspiel am Feld, meine Herkunft und (wie immer) meine Bier-Historie tragen dazu bei, dass ich rasch im innersten Kreis aufgenommen bin. Die Runde ist bunt gemischt und es macht immer wieder Spaß.

Mittlerweile spiele ich zweimal die Woche, Coed und Mens 35+ und zähle eine große interessante Runde zu meinem Bekanntenkreis. Immer wieder lerne ich neue Menschen und Geschichten kennen.

Fußball an sich hat hier in den USA eine interessante Stellung. Dadurch, dass früher nahezu die gesamte männliche Nachkommenschaft in den Sportarten American Football und Baseball hängen geblieben ist, hat sich in den USA eine starke Damenfußball-Gemeinde gebildet. Es spielen wirklich viele Frauen Fußball und das teilweise auf hohem Niveau. Die Männer sind nicht so stark, die US Profiliga verbucht zwar ständig Zuschauerzuwachs, die Stadien sind voll. Die Liga hat aber keinen hohen Stellenwert auch unter den Fußballfans. Gesprochen wird über die englische Liga. Auch die geläufigen Team-Namen in den Recreational Leagues sind fast alle englisch angehaucht. Von Everton bis Blackburn, von Nottingham bis Tottenham ist alles vertreten.
Es spielen allerdings wirklich viele Leute Fußball. Einerseits, weil es immer beliebter wird. Andererseits, weil die amerikanischen Sportarten praktisch keine Möglichkeiten bietet, außerhalb der Vereinsmannschaften zu spielen. Es gibt keine Hobby Football Teams und ich sehe auch nur wenige Hobby Baseball Teams (es wird zumindest Slow-Pitch gespielt).

Was mir besonders gut gefällt, ist die Einstellung der SpielerInnen - man schaut aufeinander, man unterstützt einander. SpielerInnen, die sich durch Eigensinnigkeit hervortun, werden rasch zurecht gewiesen. Schlechtere oder körperlich benachteiligte SpielerInnen werden immer miteinbezogen. Alles sehr zuvorkommend. (es gibt natürlich schon die obligatorischen Vollkoffer, aber nur wenige).
Etwas "stört" mich trotzdem - wie immer ist auch hier alles "great". Jemand schießt 10 Meter übers Tor = "great" - jemand gibt den fünften Fehlpaß = "nice try".


Dienstag, 15. Januar 2013

eine kleine weihnachtsgeschichte

Im Nachhinein gibt es heute eine kleine Weihnachtsgeschichte.

Dazu eine Vorgeschichte. Spenden sind das Rückgrat für viele Aktivitäten in den USA. Für jeden Verein, für jede Schule, für jede spezielle Sache gibt es alle Augenblicke "Fund Raising", also Veranstaltungen, wo man spenden kann und soll. So werden die fehlenden staatlichen Unterstützungen wett gemacht. Das führt zu einer durchaus willigen Geber-Gesellschaft. Im Gegensatz zu unseren "Licht ins Dunkel" Aktionen wird halt hier das ganze Jahr über fleißig gespendet.
Dennoch hat die Weihnachtszeit ihre spezielle Gesetze - an jeder Ecke stehen sogenannte "Bell Ringer" - Frewillige, die den ganzen Tag eine kleine Glocke bimmeln, um Spenden für die Salvation Army zu sammeln.
Die Sache mit den Obdachlosen ist wie immer zweischneidig. Auf der einen Seite überlegt die Stadtregierung, das Übernachten in Fahrzeugen strafbar zu machen. Also Leuten, die zwar kein Haus mehr haben, aber zumindest noch ein Auto über dem Kopf, ihre Heimstatt zu verbieten. "Normale" Obdachlose - also Menschen ohne Haus, Job und Auto betrifft das nicht.
Auf der anderen Seite gibt es z.B. zu Thanksgiving landesweite große Gratis-Essen, wo hunderte obdachlose und arme Menschen ein Thanksgiving Dinner mit allen Drum und Dran bekommen.
Wir sehen - die Dinge sind hier unserem europäischen Verhalten ähnlich.

Hier nun die Geschichte

Ein paar Tage vor Weihnachten treffe ich beim Target (einer der beiden Big Player am US-Retail Markt) unseren Bekannten Peter Kardell mitsamt Tochter. Wir plaudern ein wenig über dies, das und natürlich die kommenden Feiertage.
Auf einmal erzählt mir Peter folgendes:" Gestern war ich mit den Kindern beim Taco Bell. Wir gehen da normalerweise nicht hin, aber diesmal war nichts anderes auf die Schnelle da. Beim Betreten des Lokals bemerke ich einen Obdachlosen, der deutlich auf der Suche nach Nahrung ist. Ein kurzer Blick auf meine Kinder zeigt mir, dass wir einer Meinung sind. Ich bestelle daher im Lokal ein Essen für den Obdachlosen. Ich gehe zu ihm und überreiche den Abhol-Bon für das Essen. Der Obdachlose sieht mich mit großen Augen an und bedankt sich überschwenglich. Zum Abschluß verabschiedet er sich mit den Worten: "And good luck with rain!". Ich denke mir zuerst nicht viel dabei. Erst im Auto, auf der Heimfahrt, denke ich über den letzten Wunsch des Mannes nach und bin gerührt. Für einen Obdachlosen ist Regen die schlimmste Katastrophe - dieser Mann hat mir daher das größte Glück aus seiner Sicht gewünscht - eine regenlose Weihnachtszeit."

Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal bei Peter für diese schöne Geschichte.


Freitag, 11. Januar 2013

Die Frank-Family im Tal des Todes

Die Holiday Season, sprich die Feiertage bringen es mit sich, dass unsere Kinder schulfrei haben. Normalerweise würde das in den USA bedeuten, dass die Schule am 2. Jänner wieder beginnt. Heuer oder bei uns oder irgendwie ist es aber so, dass die Ferien bis 7. Jänner dauern.

Das bedeutet, wir haben Zeit. Die nutzen wir, um in den Death Valley National Park zu fahren. Über die Jahre habe ich von diesem Tal Einiges gehört und es hat sich daher ein Bild in meinem Kopf geformt.
Sehr heiß - Death Valley ist der heißeste Ort der Erde - 56,7°C im Jahre 1913
Sehr tief - Death Valley ist der tiefste Punkt Nordamerikas - 85,5 m unter dem Meeresspiegel
Sehr trocken - im Death Valley regnet es im Schnitt weniger als 5cm pro Jahr
Und es gibt Sanddünen.
Death Valley muß daher eine große Sandwüste sein, die irgendwie ein Tal ist - und natürlich reiten da irgenwelche Indianer durch, bevorzugt Winnetou und seine Kollegen.

Auf der Suche nach einer Unterkunft, entschließe ich mich, die günstigen Motels in Beaty, NV außen vor zu lassen - viel zu lange Anfahrt. Im Park selbst gibt es nur vier Möglichkeiten zur Unterkunft. Zwei in Furnace Creek, dem Park-Zentrum, eine in Stovepipe Wells und eine in Panamint Springs. Wir nehmen die Springs, weil dort die Zimmer am günstigsten sind. Die Fahrt dorthin wird ca. 6 Stunden dauern.

Schon die Anreise ist ein Erlebnis - zuerst verkoffern wir uns gleich in der ersten Fahrstunde. Allerdings führt uns der Weg damit über unsere erste Off-Road Strecke der Reise mit herrlichen Ausblick über das Central Valley und den Bergen der Sierra Nevada im Hintergrund.

Die weitere Fahrt führ uns über schier endlose Weiten mit ungefähr 3.543 Möglichkeiten, Fotos von ebenso endlosen Staßen zu machen. Margueritha und ich können nicht widerstehen und machen ziemlich genau so viele Fotos davon.
Die Szenerie ändert sich über weite Strecken nicht, um sich dann nach der einen obligatorischen Kurve schlagartig zu ändern.


Im Park angekommen, fahren wir nach einem kurzen Stopp in Panamint Springs (ein Bar-Gebäude, ein Zimmertrakt, eine Tankstelle - fertig) gleich weiter über die Panamint Range hinein ins Death Valley. Es ist kurz vor vier, die Sonne steht schon sehr tief - somit sind die ersten Blicke auf das Tal sehr eindrucksvoll.

In Stovepipe Wells angekommen, bezahlen wir die Parkgebühr mit unserer Jahreskarte (ein Geschenk einer Kollegin von Margueritha) und erleben den Sonnenuntergang bei den Sanddünen der Mesquite Flats - eine der drei Stellen im Park, was es tatsächlich Sand gibt. Bei den Dünen sehen wir die ersten anderen Touristen, die Mehrheit davon sprechen unsere Spache. Stovepipe Wells ist deutlich größer als Panamint Springs. Es gibt hier 4 Häuser.

Die Nacht in unserem 100 Dollar teurem Zimmer ist fad, kalt und kurz. Fad, weil es nach Sonnenuntergang nichts (mir der Betonung auf "nichts") zu tun gibt, außer den wirklich schönen Sternhimmel anzusehen - es gibt nicht einmal einen Fernseher (so ein Pech). Kalt, weil wir kein Warmwasser haben, das Zimmer nur von einer sehr kleinen Standheizung erwärmt wird und im Badezimmer die Eisbären wohnen. Kurz, weil wir um fünf Uhr früh aufstehen, um uns den Sonnenaufgang im Death Valley zu geben. Wir fahren dazu zum Dante's View (1,5 Stunden Fahrt). Dante's View liegt auf der Amargosa Range, der Bergkette westlich des Tales, auf ca. 1700m. Von der blickt man über das gesamte Tal. Quasi direkt unter dem Aussichtspunkt liegt Badwater - der tiefste Punkt Nordamerikas. Am Horizont sieht man gleichzeitig den Mount Whitney - den höchsten Berg der USA (ohne Alaska).

Wir fahren weiter zum Zabriskie Point, Cineasten aus dem gleichnamigen Film bekannt. Auch hier gibt es wieder eine Aussichtspunkt mit faszinierenden Blick über Sandsteinwellen in "allen" Farben. Am Weg zum Zabriskie Point machen wie einen Abstecher durch den 20 Mule Canyon Trail, benannt nach den Maultiergespannen, die im Tal früher in Borax-Minen eingesetzt wurden. Der Trail schlängelt sich auf einer 5km langen einfachen Off-Road Strecke durch Sandhügel.



Nach einem opulenten Frühstück in Furnace Creek, Zentrum des Parks mit mehreren Häusern, geht es gleich weiter Richtung Westen. Mit einem Abstecher nach Nevada besuchen wir die Geisterstadt Rhyolite. Von der im Jahre 1910 drittgrößten Stadt Nevadas mit 10.000 Einwohnern ist praktisch nichts mehr übrig - ein paar Hausruinen und der Bahnhof. 
Vorbei am Corkscrew Peak geht es dann in den Titus Canyon - 45km Allrad Off Road. Wir fahren in wilden auf und ab über die Berge und dann in einen atembraubenden Canyon. Tino fährt den ersten Teil der Strecke und sammelt seine erste Allrad Erfahrung. Ich kann dafür die Aussicht genießen.


Der Canyon wird immer kurviger und enger bevor er uns dann nach der letzten Kurve ins Death Valley ausspuckt. Schon wenige hundert Meter nach dem Auslaß kann man nicht mehr erkennen, wo der Canyon endet.

Wir machen eine Kaffeepause, wieder in der Frunace Creek Ranch. Hier gibt es neben einem kleinen Museum über den Borax Abbau im Death Valley auch einen Golf Kurs - braucht man ja unbedingt in so einem Tal. Unser letzter Weg dieses langen Tages führt uns zum Artist Drive. Hier gibt es wieder die üblichen faszinierenden Steinformationen und die sogenannte Artist's Palette - eine Bergflanke, an der durch Metalloxide verschieden gefärbte Gesteinshügel entstanden sind.



Am nächsten Tag ist unser erstes Ziel der Mosaic Canyon. Der Canyon liegt ca. 3km oberhalb Von Stovepipe Wells - natürlich wieder mit traumhaften Ausblick auf das Tal und hier die Sanddünen. Der Canyon selbst ist anfangs eine enge ausgewaschen Strecke, die sich durch vom Wasser ausgewaschene Steinwände schlängelt. Wir sind die ersten im Canyon und genießen die absolute Ruhe. Der Canyon ist so genial, dass Karoline sagt "wir sollten solche Spaziergänge öfter machen"!!!
Nach der engen Anfangsstrecke öffnet sich das Tal. Wir wandern über Schutt, sammeln Steine und spielen mit dem Echo. Zurück geht es dann wieder durch den selben engen Canyon, wo uns die ersten anderen Besucher entgegenkommen.






Wir verlassen das Tal über den Emigrant Pass. Dort oben knapp, unterhalb des höchsten Bergs hier in der Gegend (Teleskope Peak 3368m), haben Minenarbeiter Holzkohle Hütten aus Stein errichtet. Die wollen wir uns zum Abschied nach ansehen. Der Weg dorthin bringt uns höher und höher und plötzlich fahren wir auf Schnee. Der Parkplatz vor den Hütten ist so schneeglatt, dass wir mit unseren Turnschuhen beim Aussteigen echte Schwierigkeiten haben. Dafür werden wir wieder mit Ausblick belohnt. Etwas, was man hier im Death Valley wirklich viel bekommt.


Der Ausflug hat sich wirklich ausgezahlt. Mein Bild vom Death Valley war falsch und wurde durch die Realität mehr als belohnt. Die Landschaft im Tal ist faszinierend, die Berge rundherum geben der Szenerie der richtigen Kick. Der Nationalpark ist riesig (größer als Oberösterreich), was die Wege weit und den Zeitbedarf hoch macht, aber wir konnten die Tage wirklich genießen. Noch dazu ist der Winter die beste Zeit, um das Tal zu besuchen.

Indianer haben wir aber nicht gesehen (Winnetou ist auch schon tot).

Dienstag, 8. Januar 2013

eislaufen? hier?

Natürlich ist Kalifornien ein sonniger Staat. Natürlich ist es hier in SLO im Jahresschnitt rund 23°C warm. Natürlich ist auch jetzt im Winter nicht sonderlich kalt. Natürlich ist es schon in der Voweihnachtszeit für jemanden, der Schnee und Kälte für Punsch und Christkindlmarkt gewöhnt ist, schwer in Weichnachtsstimmung zu kommen.

Aber trotzdem habe ich bereits einmal die Windschutzscheibe von Eis befreien müssen.
Aber trotzdem könnte ich in ungefähr der selben Fahrzeit, die ich in Österreich benötige, um ordentlich Skifahren (nicht am Semmering) gehen zu können, zu einem brauchbaren Skigebiet in Kalifornien zu kommen.
Aber trotzdem können wir hier auch wirklich eislaufen.... wie?

Im Madonna Inn wurde heuer der "erste richtige Eislaufring in San Lusi Obispo aller Zeiten" errichtet. Das Madonna Inn ist ja nicht nur das verrückteste Hotel der USA sondern hat euch ein sogenanntes EXPO Center, sprich ein große Halle. In dieser Halle ist in der Zeit von 21. Dezember bis 6. Jänner ein Eisring befahrbar.

Die Kids wollen sich das unbedingt geben und somit fahre ich bei Gelegenheit einmal vorbei und schau mir das an. Der Eisring ist natürlich nicht besonder groß, aber es passt schon. Die Preise sind moderat - 13 Dollar für 1 Stunde inklusive der Eislaufschuhe. Die Beschränkung ist nötig, weil sich auf der kleinen Eisfläche die Leute erschlagen würden.Trotzdem ist die Eisfläche schwerst überfüllt und nur ein sehr geringer Prozentsatz der Benutzer ist des Eislaufens mächtig (verständlich).


Am 2. Jänner nutzen wir also die Gelegenheit und begeben uns samt Freunden der Kids aufs Eis. Also die Kids begeben sich aufs Eis. Margueritha und ich beobachten lediglich.

Zuerst wird Leihausrüstung gecheckt - wie beim Bowling. Schweißige Schuhe mit Anti-Stink-Spray auf Vordermann gebracht.

Dann sind alle bereit. Die Kids begeben sich aufs Eis.
Per Mikro gibt es aber noch eine längere Ansprache über die Vorschriften und Einschränkungen. Auf Grund der schlechten Lautsprecher ist es zwar nicht verständlich. Ich gehe aber davon aus, dass ausdrücklich darauf hingewiesen wird, wir gefährlich die Sache ist.


Es schein allen recht viel Spaß zu machen. Am Anfang sieht man, wie sich eine lange Schlange von Anfängern am Handlauf rund um den Ring entlanghantelt. Das bringt in der Mitte den besseren Fahrern ein wenig Platz.

Mit Fortdauer der Stunde trauen sich immer mehr Läufer, die Bande zu verlassen. Die Freunde von Karoline, Lori und Tori, werden von Karoline geleitet, Tino fährt eher alleine. Er ist mit Abstand der beste Fahrer auf dem Eis.

Wir werden von einer "Oma" angesprochen, die mit ihrer Enkeltochter hier ist. Sie ist ganz begeistert, von der Möglichkeit Eis zu laufen und sehr stolz auf ihre Enkelin, die sich ganz gut anstellt. Als wir von unseren "normalen" Eislauferlebnisse auf dem Weißensee erzählen, ist sie ganz von den Socken.

Die Stunde geht rasch vorbei, wir haben Spaß gehabt, die Kids haben Spaß gehabt und die nächsten willigen Eisläufer stehen schon Schlange - also scheint es den hiesigen Eisläufern auch Spaß zu machen.


Winterlich ist es aber trotzdem nicht - vor allem wenn ein paar der Gäste in kurzer Hose eislaufen.....

Dienstag, 1. Januar 2013

golden gate

San Francisco hat neben diverser Ecken vor diversen Einkaufstempeln noch viel mehr zu bieten.
Ein großer und spektakulärer Punkt davon ist die Golden Gate Bridge.

Über die Golden Gate Bridge kann ich per se nicht allzu viel berichten. In erster Linie gibt es einige Bilder davon. Natrülich weiß man, dass die Brücke nach der Öffnung der Bucht zum Pazifik benannt ist. Die wurde im Jahr 1856 während des ersten Goldrausches eben "Golden Gate" genannt. Die Brücke selbst wurde im Jahr 1937 eröffnet.


Wobei - es gibt schon eine Story. An unserem Ankunftstag in San Francisco regnet es in Strömen. Auf der Suche nach Kaffee landen wir in Ghirardelli Center - wer's kennt, feine Schokolade, hoffnungslos überteuert. Mit dem Blick auf die Bay fahren wir dann ein wenig in der Gegend herum, aber die dichten Wolken samt Nebel und Dunst über der Bay halten die Brücke noch vor uns versteckt. Erst am späten Abend im letzten Licht bekommen wir einen kurzen Blick auf die Brücke. Am nächsten Morgen fahren wir dann mit der Bay-Cruise Fähre eine Runde duch die Bucht von San Francisco. Unter anderem fahren wir natürlich unter der Brücke durch. Der Blick auf die gigantischen Steher und die Brücke von unten ist wirklich faszinierend.


Die Golden Gate Bridge gefällt uns allen so gut, dass wir beschließen, mit dem Auto über die Brücke zu fahren. Am Abreisetag gilt unser letzter Weg daher der Brücke. Wenn man stadtauswärts fährt kostet das auch gar nichts. Erst am Weg zurück sind 6 Dollar Maut fällig, aber das ist es uns wert.
Am Ende der Brücke fahren wir ab, nicht am ersten Vista Point, dort spielt es sich ab, sondern bei der zweiten Ausfahrt. Dort geht es dann auf einen Hügel mit einem traumhaften Ausblick auf Brücke, Bucht und Stadt. Dort schießt Margueritha noch die letzten Fotos.