Sonntag, 30. September 2012

Kolibri Wars

Gleich bei der ersten Gelegenheit, an der wir unsere Terrasse nutzen, hören wir ein seltsames Brummen in den Büschen hinter unserem Haus. Bei der Erforschung der Herkunft des Brummens stellt sich heraus, dass wir einen Kolibri als "Mitbewohner" haben. In den nächsten Tagen sehen wir die kleinen Vögel immer öfter. Nachdem Kolibris sehr klein sind (ganz was Neues) und sich sehr schnell und ruckartig bewegen, können wir sie nur schwer beobachten. Wir kaufen daher eine Fütterstation, in der Hoffnung, die Viecher öfter und besser zu sehen.

 
Die Kolibris nehmen die Futterstation sofort in Beschlag. Wir sind ganz begeistert. Schon am ersten Tag gelingen mir einige ganz gute Fotos. Wir stellen schnell und überrascht fest, dass wir es mit unterschiedlichen Arten zu tun haben. In Summe zähle ich bis dato fünf verschieden Typen - die Kinder verteilen gleich Namen. Links ist zum Beispiel "Nasenpöpl"zu sehen und oben sitzt "Redneck" (wobei der ja eigentlich rote Halsfedern hat).

Redneck nimmt eine spezielle Stellung ein. Offensichtlich hat er sein Hauptquartier immer schon in dem Busch hinter der Terrasse gehabt. Somit glaubt er, dass die Fütterstation sein Eigentum ist. Innerhalb weniger Tage übernimmt Redneck das Kommando. Jeder "feindliche" Kolibri, der sich der Station nähert, wird sofort mit lautem Gekecker und Angriffsflügen vertrieben. Dabei machen die kleinen Vögel waghalsige Manöver und einen Lärm, wie Hubschrauber. Es stört sie nicht einmal, wenn wir auf der Terrasse sitzen - sie fliegen in rasender Geschwindigkeit nur wenige Zentimeter an unseren Köpfen vorbei. Ein Schauspiel sondergleichen. Leider bewegen sie sich so schnell, dass es mit trotz mehrmaliger Versuche nicht gelingt, das Spektakel mit der Videokamera festzuhalten. Nichts desto trotz gelingen mir mit der Zeit einige Fotos von unseren neuen Freunden.



Mittlerweile sind die Kolibris zur Selbstverständlichkeit geworden, sodass wir auch keine weiteren Sepzialnamen haben. Wir entdecken einen grünen Vertreter (siehe oben), einen sehr kleinen Dicken und noch ein paar andere "Rednecks". Ein weiterer kleiner und sehr schlanker Kolibri versucht es immer wieder, wird aber sofort von Redneck vertrieben. Er schimmert golden und bekommt daher den Namen "Goldie". Goldie ist insofern eine Herausforderung für mich, als dass es mir lange nicht gelingt, ein Foto von ihm zu machen. Immer wieder huscht er so schnell vorbei, dass die Kamera mit dem Fokussieren nicht nachkommt. Eines Abends ist es dann aber soweit. Es ist schon eher dunkel und ich räume auf der Terrasse zusammen, als Goldie vorbeikommt. Redneck scheint nicht zu Hause zu sein und so kann ich endlich ein Bild von Goldie machen. Wenige Minuten später, ist der Hausherr allerdings schon da und vertreibt Goldie wieder.


Ja - und irgendwann gelingt mir vielleicht sogar ein Video.....




Dienstag, 25. September 2012

Autos und Verkehr

Des Amerikaners liebstes Kind ist ja das Auto. Jeder hat eins, jeder braucht eins.

Im Vergleich zu Europa gibt es allerdings einige interessante Beobachtungen, die teilweise unsere "Vorurteile" bestätigen. Auf der anderen Seite gibt es dann doch bemerkenswert "langweilige" Dinge zu berichten.

Um in USA ein Auto zu sein, braucht es nicht viel. Auf den ersten Blick muss es natürlich groß, stark, hoch, lang oder schnell sein. Hauptsache viel PS. Der Sprit kostet zwar schon mehr als 4 Dollar, was im Auge des Amerikaners Freiheitsberaubung ist - dafür bekommt man aber 3,785 Liter Benzin. In Anbetracht der meist hoffnungslos übermotorisierten Autos, unserer Auto frißt bei 253 PS 16 Liter pro 100km, kommen die Spritkosten aber auf europäisches Niveau.



Es braucht aber eigentlich noch weniger. Um mit einem Auto in Kalifornien den Führerschein zu machen, muss es zwei Spiegel, Scheibenwischer, Blinker, Parkbremse und Scheibenenteiser haben. Ob das ganze mit Isolierband zusammengehalten wird, ist dabei egal. Auch das Alter das Vehikels interessiert offensichtlich niemanden. Zum Fahren selbst sind Blinker usw. dann gar nicht mehr nötig...



Natürlich sieht man auch immer wieder schöne alte Autos. Lincolns, Caddys, Buicks und und und. Bei einer Autoshow in Arroyo Grande sehen wir über 100 dieser wunderbaren alten Fahrzeuge. Ich könnte dazu einen ganzen Post nur mit Bildern ins Netz stellen.

 
Zugabe sind dann die "gepimpten" Autos - also alte Autos, die in allen möglichen Varianten umgebaut worden sind. Der amerikanische TÜV hat da entweder weniger Ansprüche, geringere Kosten oder die jeweiligen Besitzer sind alle steinreich.



Was den Verkehr und das rundherum betrifft, gibt es ein paar interessante Dinge zu beobachten. Man weiß ja, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen eher niedrig sind. Höchstens 65 mph darf man z.B. auf dem freeway = Autobahn fahren. Das sind lächerliche 104,6 km/h. Allerdings halten sich die Leute auch daran. Ich sehe in der ganzen Zeit, in der wir dort drüben sind, keinen einzigen Raser, Drängler oder Lichthuper und nur einen Unfall. Dafür gibt es zwei Gründe. 

Einerseits sind die Strafen für Regelübertretungen enorm. Auf der Straße Mist aus dem Fenster zu werfen kostet z.B. 1.000 $. Die Polizei ist sprichwörtlich überall.
Andererseits erlebe ich es selbst, wie ich den Führerschein mache, dass der "Neuling" ab der ersten Sekunde des Lernens darauf getrimmt wird, vorsichtig und rücksichtsvoll zu fahren.


Fußgänger haben immer und überall Vorrang. Vor einer Stopptafel MUSS man so stehenbleiben, dass man die Linie noch sieht. Hinter einem Auto im Stau oder vor der Ampel MUSS man so stehenbleiben, dass man die Hinterreifen des vorderen Autos noch sieht. Beim Linksabbiegen MUSS man die Räder auf jeden Fall geradeaus lenken. Das alles dient dazu, dass man im Falle eines Auffahrunfalles nicht selber zur Gefahr für andere wird.
Beim zurückschieben MUSS man sich nach hinten drehen und den Arm um den Beifahrersitzen geben. Beim Spurwechsel und Abbiegen MUSS man IMMER über die jeweilge Schulter schauen.
Ja und natürlich - sobald man irgendwo eine Alarmsirene eines Einsatzfahrzeuges sieht MUSS man rechts ran und STEHENBLEIBEN. Es gibt noch viele weiter Beispiele und Regeln, die aus meiner Beobachtung auch wirklich eingehalten werden.

Das Alles und noch mehr führt aus meiner Sicht dazu, das Autofahren in den USA ausgesprochen sicher ist. Die niedrigen Geschwindigkeiten, das "Cruisen" machen zwar längere Entfernungen zu eine zeitraubenden Angelegenheit. Dafür wird man aber nicht so schnell müde. Und ich fühle mich bis dato auf der Straße eigentlich sehr sicher.






Montag, 24. September 2012

back to school night

Beide Schulen unserer Kids bieten in der zweiten Schulwoche die sogenannte "Back To School Night" an. Zuerst denken Margueritha und ich noch, dass es sich dabei um eine Art Abendveranstaltung á la "Ringelpietz" handeln könnte und überlegen uns schon, was wir dazu anziehen sollen. Doch einen Tag vor dem Termin in Karolines Schule erfahren wir, dass Kinder nicht erwünscht sind. Wir bekommen auch einen Art Stundenplan und einen Lageplan der Schule. Es scheint, als ob wir in die einzelne Klassen von Line gehen soll, um dort ihre Lehrer zu treffen.

Am Vormittag des bestimmten Tages bekomme ich einen Anruf, melde mich brav und erfahre dann von einer Computerstimme, dass heute Abend die "Back To School Night" der Laguna Middle School stattfindet, dass diese wichtig sei und wir doch unbedingt vorbeikommen sollen.

In der Schule angekommen werden wir von der Direktorin in einer zehnminütigen Ansprache begrüßt. Sie erzählt uns, wie toll die Schule ist und, dass die Kids doch unbedingt aktiv in der Community sein sollen (sprich auch nach der Schule noch da bleiben sollen). Dann stellt sie uns im Schnellverfahren alle Lehrer vor, wir merken uns kein einziges Gesicht.

Es läutet die Glocke und wir haben 5 Minuten "passing time", um in die erste Klasse zu finden - Chor. Karolines Chorlehrer hat exakt 12 Minuten Zeit, um sich und seine Unterrichtsphilosophie vorzustellen. Zeit für Fragen bleibt nicht. Dann läutet es wieder und wir haben wieder 5 Minuten "passing time", um zur nächsten Klasse zu kommen. In den Klassen sitzen wir mit den Eltern von den jeweilis teilnehmenden Kids. Das Spektakel wiederholt sich, bis wir in Lines letzter Klasse ankommen.

Wir haben zwar alle Lehrer gehört und die Klassen gesehen, was schon interessant war, aber Zeit für wirklichen Kontakt zu den Lehrern oder, um Fragen zu stellen gab es nicht. Immerhin haben wir an diesem Abend die Kardels kennen gelernt, die uns ja dann zum "American Melodrama" (siehe Post) mitgenommen haben.

Tinos "Back To School Night" stellt sich als sehr ähnliche Veranstaltung heraus. Wieder ruft mich am Vormittag der Computer zur Erinnerung an, wieder begrüßt uns der Direktor und erzählt uns, wie toll die Schule ist und wieder werden wir in kurzer Zeit durch alle Klassen von Tino gejagt.

Wirklich interessant in beiden Schulen war, zu erleben, dass die jeweiligen Klassenräume durch den persönlichen Stempel des Lehrers ein Erlebnis sind. Ausserdem gibt es für die meisten Stunden das jeweilige Schulbuch in doppelter Ausführung. Eines für die Schule, eines für zu Hause. Das erspart den Kids die Schlepperei und beseitigt das Problem "Herr Lehrer, ich hab mein Buch vergessen".....


Dienstag, 11. September 2012

kayaking shell beach

Bill Bookout - unser Surflehrer der ersten Stunde begleitet auch Kayak-Touren. Obwohl Bill wie Bill ist und wie Bill aussieht, ist er ein ordentlicher Geschäftsmann und hat uns schon bei der Surfstunde über seine Touren informiert. Wir planen daher schon länger, so eine Tour zu machen.
Am Sonntag, so ist der Plan, geht es los.

Ich rufe Bill an - "Yeah, awsome" sein Kommentar. Auf die Frage "welche Uhrzeit passt?" meint Bill 7 Uhr in der Früh!!! Wir einigen uns auf 8:00 Uhr - immer noch Früh, aber was solls. Meine einzige Sorge betrifft das Wetter. Wenn es, wie üblich, nebelig ist - bäääh.

Am Sonntag in der Früh stehen wir zeitig auf - die Sonne scheint, jaaawolll. Auf nach Pismo. Bei Bill im Laden ist das übliche geschäftige Chaos. Das Zeug vom Vortag wird gerade weggeräumt, zwischendurch probieren wir Neopren Shorties (die langen Anzüge wären zu warm) und warten auf einen "Big Samoan Guy". Der braucht zwar kein Neopren "natural insolation" aber er kommt auch nicht daher. Während des Wartens diskutieren wir mit einem Freund von Bill über Downhill Skateboarding (der Typ ist älter als wir!!), fischen und den Rest der Welt. Dann sind die anderen endlich da und auf gehts.


Wir fahren nach Shell Beach, an die Steilküste und machen uns dort fertig. Ich habe meine neue Unterwasserkamera mit, damit ich auch bei Spritzwasser Fotos machen kann. Die ersten Erfahrung damit sind lehrreich, da muss ich noch üben. Aber Bill macht auch Fotos.

Schwimmweste anziehen, Helm auf und kurze Einschulung am Strand. Fertig.

Bei strahlendem Sonnenschein paddeln wir vorbei an Seelöwen und Kelp-Wäldern entlang der Küste. Die Gegebenheiten erinnern Margueritha und mich an einen "Early-Morning-Dive" bei einem Tauchurlaub. Margueritha und Tino paddeln solo, ich teile mit Karoline ein Kayak.



Wir kommen zu den ersten Höhlen, Einkerbungen in der Steilwand, den sogenannten "Dinosaur Caves" - dort wurden schon Überreste von Dinosauriern gefunden. Die Höhlen sind eigentlich "nur" größere Durchbrüche in den der Küste vorgelagerten Felsen. Man kann durchfahren, deshalb spricht Bill auch von "Abenteuer". Die Felsformationen sind wirklich toll, allerding stinkt es gewaltig nach Vogelmist, aber das gehört halt auch zur Natur.


 Als Karoline und ich durch den Bogen durchfahren wollen - Karoline will eigentlich nicht - bekommen wir drei große Wellen "geschenkt". Die erste Welle hebt uns auf einen Felsen, die zweite hebt uns wieder herunter und die dritte Welle nutze ich, um rückwärtes aus dem "Loch" herauszufahren. Karoline hat somit genug vom unter-den-Bögen-durchfahren.....


Bei einem kleinen Strandstück paddeln wir an Land, um dort eine kleine Pause zu machen. Die Arme werden schon länger, Bill ist allerdings noch quicklebendig.

Nach kurzer Pause mit Muschelsuchen und Höhlen erkunden geht es weiter.





Letztendlich kehren wir nach ca. 1,5 Stunden wieder an den Ausgangspunkt zurück. Die Tour war ganz nett, allerdings haben wir uns alle etwas mehr Wildlife erhofft. Gut, die Seelöwen waren schon interessant, aber leider haben wir keine Seeotter gesehen. Der Kelp ist auch cool, wenn man mit dem Ruder drinnen hängen bleibt, wird er allerdings zu Qual.
Wir haben es gemacht, es war schön - aber noch einmal muss es nicht sein.









Mittwoch, 5. September 2012

Soda Lake

Nordöstlich von San Luis Obispo, ungefähr 1,5 Autostunden oder 70 Meilen entfernt liegt das Gebiet des Carizzo Plain. Dort befindet sich der Soda Lake. Durch Zufall stoße ich im Internet darauf. Bei den "Reiseberichten" steht zwar, dass die beste Reisezeit der Frühling sei, wo der ganze Plain mit Blumen übersät ist, aber uns ist fad, deswegen fahren wir jetzt schon hin.

Auf Google - Maps noch schnell die Strecke gecheckt. Dort sind ja auch einige Straßen, sieht fast aus wie ein Ort..... (wichtig! merken).
Auf geht's - Tino fährt.... kurzer Check im Auto, Tank ist noch ein Viertel voll, wird sich schon ausgehen, wir können ja unterwegs tanken (wichtig! merken).

Ausser Bär und Hirsch kein Hindernis im Weg - das Foto musste sein, nachdem wir da schon mehrmals daran vorbeigefahren sind. Ist übrigens nur 2 Meilen ausserhalb von SLO zu sehen.

Die Straße über die Hügel ist schon ein Erlebnis, vor allem für Tino. So viele unübersichtliche Kurven hat er noch nicht gehabt. Gleich darauf das andere Extrem.....
Wir fahren weiter und es wird immer leerer und flacher. Am Horizont (der ist jetzt nicht sooo weit entfernt) begrenzen die bekannten braunen Hügel die weite Ebenen im Tal.

Ja und dann springt die Tankanzeige auf Reserve... laut Navigationsgerät ist die nächste Tankstelle 20 Meilen entfernt. Der Sodalake ist noch 2 Meilen vor uns. Da fahren wir doch noch hin, das geht sich aus (wichtig! merken). Gesagt getan. Nach kurzer Zeit öffnet sich eine weiße Fläche unserem Blick - fantastisch. Wir fahren auf den einzigen Hügel in der Umgebung und gehen in Affenhitze ein kurze Strecke zu einem wunderbaren Ausblick.
selbst zusammengestoppeltes panorama
Dann fahren wir an den "See" und gehen direkt auf die "Wasseroberfläche". Das ist eine Salzkruste, die unterschiedlich dick ist, uns aber fast durchgehend trägt. Am Ende des Sommers, also jetzt, soll auch die Chance am größten sein, schöne Salzkristalle zu finden. Zumindest meint das diese Seite.
Die Szenerie ist bizarr. So weit das Auge reicht eine grauweiße Kruste.



Es ist verdammt heiß, die mitgebrachte Gallone Wasser (3,8 Liter) ist bald leer. Nichts destor trotz suchen wir ein wenig nach Kristallen. Leider finden wir keine wirklich großen Dinger, die Kruste selbst ist aber auch schon sehr interessant. Bevor wir uns wieder auf den Weg machen, gibt es noch schnell ein cooles Foto.


Ich steige ins Auto ein, Tino ist bereits genug gefahren, und tippe ins Navi die nächstgelegene Tankstelle als Ziel ein. Route planen - Start - ---------- 40 Meilen bis dorthin. Irgendwie kann ich es nicht glauben. So weit schaffen wir es mit unserer Schluckmaschine nicht. Wir fahren Richtung "nach Hause" und bleiben an der Kreuzung zum Nowhere bei einer Lodge (hier machen tatsächlich Menschen Urlaub) stehen. Der Besitzer, ein Iraner, verkauft mir 4 Gallonen Sprit aus einem alten Kanister - damit schaffen wir es zurück zur nächsten Tankstelle. Über lange Geraden und hügelige Kurven geht es nach Hause.

Ein langer Tag mit einem spanneden Abschluss :-)




Dienstag, 4. September 2012

American Melodrama

Über die Schule lernen wir ein nettes Ehepaar kennen, Amy und Peter Kardel. Ihre Tochter Sophie hat mit Karoline Mathematik und ist sogar ihr "study-buddy" - sprich, wenn die beiden Fragen zu Stoff oder Hausübung haben, sollen sie einander anrufen, Amy hat in München studiert und spricht daher Deutsch, deswegen hat sie uns auch angesprochen.

Amy und Peter sind sehr sympathisch und leben auch gleich die amerikanische Hilfsbereitschaft. In Wíndeseile sind wir für diverse Unternehmungen eingeplant - unter anderem will sie uns mitnehmen zum "American Melodrama", einem Theater oder so...

Die Kardels holen uns ab und wir fahren nach Oceano. In einer Art Saloon ist quasi das Theater. Bühne über die gesamt Breite, vorne ein paar Tische und hinten 3 Sitzreihen rundherum, brav mit Geländer samt Ablage. Irgendwo muss ja der Pitcher Beer und das Hot Dog Platz haben. Die Bar-Line ist schon zu, deswegen müssen wir uns unversorgt hinsetzen. Der Kartenabreißer meint allerdings, dass es sowieso zwei Pausen gibt und daher noch genügend Zeit sein wird, Essen und Trinken zu besorgen.

Die Show beginnt und es stellt sich heraus, dass der Kartenabreißer gleichzeitig Conférencier ist. Wir erfahren die "Spielregeln"- Wenn der Klavierspieler "dodododoooom" spielt, müssen wir buhen oder hisssen. Wenn der Klavierspieler "tamtarartam" spielt, dann müssen wir jubeln und wenn der Klavierspieler "tirili" spielt, dann müssen wir aaaaahhhhh machen (bitte selbst überlegen, was damit gemeint sein könnte).
Wir sehen heute "Gun Smokin'" - ein spannender aber nicht alltäglicher Western.

Das Stück ist eine Komödie mit Gesang und klassischen Westernelementen, wie dem jungen feschen Deputy, der bösen Saloonbesitzerin, dem Revolerhelden in Schwarz und und und. Viel zu lachen und das Publikum macht wirklich brav mit - inklusive einiger Gesangseinlagen. In der Pause gibt es in der "Bar line" allerhand Fressklump zu kaufen. Hinter der Bar stehen überraschenderweise auch wieder die Darsteller und begleiten ihre eigene Arbeit mit Gesang (wobei sich dabei alles um das Wort "Tip" dreht... komisch?).

Nach der zweiten Pause werden noch alle Geburtstagskinder aufgerufen und die Besucher mit Jahrestagen herausgehoben. Wir singen alle brav "Happy Birthday" und "Happy Anniversary" und sehen dann noch ein paar Sketches, die wir sprachlich bedingt nicht alle verstehen, aber es ist trotzdem lustig.

Alles in Allem ein gelungener Abend - am ehesten mit dem L.E.O. zu vergleichen, wers kennt.

Whale Watching

Angestachelt von den Erlebnissen in Avila Beach und Porst San Luis Obispo beschließen wir, das letzte Wochenende mit Sophie für eine Whale Watching Tour zu verwenden.
Dazu fahren wir nach Morro Bay und buchen dort eine Tour auf dem Katameran "Dos Osos". Wir sind etwas früher dort, warm angezogen und mit Ferngläsern und Fotokameras ausgestattet. Laut Veranstalter soll es draußen sehr kalt werden.

Die erste Überraschung ist der Katameran "Dos Osos" - es tuckert ein "Etwas" auf uns zu. Zwei Rümpfe mit einer Plattform verbunden, rund um die Plattform ein Geländer und oben drauf ein paar Reihen von Plastik-Gartenbänken. Angetrieben wird das ganze von zwei kleinen Außenbordern. Na ja, wird wohl nicht die große Tour werden (denkste!!!).

Wir fahren aus der natürlichen Bucht heraus und umrunden den Morro Rock, ein großer Felsblock (wirklich groß). Auf dem Weg erklären uns Tourguide Steve (oder so) und Kapitän Eric noch das Boot - dauert nicht lange :-) in einem der Rümpfe gibt es sogar ein Klo. Allerdings braucht es dafür eine spezielle Anleitung, die im Anlassfall für Betroffen ausgegeben wird.
Auf der kurzen Fahrt durch die Bucht sehen wir schon Seelöwen und Seeotter (von der Ferne). Steve meint, dass wir die uns bei der Rückfahrt noch genauer ansehen.

Draussen auf See gibt es die ersten Erklärungen zu den Walen und, wie wir sie beobachten und melden sollen. Immer rundherum schauen, auf spouts (Blas) und splash ("Walspritzer") achten, die Richtung anzeigen und laut schreien (12 o'clock ist geradeaus). Wir weden Buckelwale sehen, die in der Zeit von Mai bis Oktober grob in Richtung Süden ziehen und vor der Küsten Fische und Krill jagen. Blauwale wird es leider nicht geben. Die wären zwar grundsätzlich da, aber in unserer Gegend viel zu weit draußen.

Am Anfang ist es noch ziemlich leer und fad - auf einmal ruft Steve und deutet auf den Horizont. Und wirklich, man sieht eine dunklen Punkt und dann einen splash - super, am Horizont, weit weg, nicht in irgendeiner Reichweite von Foto oder Fernglas springen die Wale.....
Wir fahren in die Richtung und Steve beruhigt uns - wir werden noch was sehen. Und tatsächlich kurz darauf geht es los...

In Windeseile sind wir mittendrin - rund um uns spielen ungefähr 4 bis 6 Wale und eine große Gruppe von Seelöwen mit einem Bait-Ball.



 Zuerst sehen wir nur die "Buckel" der Buckelwale, aber es dauert nicht lang und wir bekommen die Flossen auch zu sehen




Die Wale tauchen rund um uns immer wieder auf und ab, jedesmal zeigen sie uns dabei ihre Flossen. Wunderbar. Teilweise sind sie sogar noch näher, als die erlaubten 100 Yards.... tauchen halt einfach näher auf.


Und es wird noch besser. Etwas weiter hinter uns, beginnt ein junger Wal seine Schwanzflosse aus dem Wasser zu strecken und regelrecht damit zu winken. Das Winken dauert dabei immer ein paar Senkunden, der Wal muss dabei regelrecht kopfüber im Wasser stehen. Warum die das machen, weiß man nicht, es sieht auf jeden Fall genial aus. Leider habe ich davon kein besonderes Foto.
Mit diesem Winken verbunden sind ein paar spektakuläre "Schwanzflossen-Splashs"....


  Und zum quasi zum Abschluß beginnen die Wale noch zu springen. Leider passiert das natürlich auch nicht vorbestellt. Wir werden  daher immer wieder von den Sprüngen überrascht, es bleibt somit spannend. Den Höhepunkt liefert ein Kollege, der gefühlte 10 Meter neben dem Boot in volle Größe aus dem Wasser springt. Auch das ist überraschend, daher gibt es nur einen Gast, der den Sprung auf Foto hat. Danke Phil für das Foto..


 ABER - hehe... Tino hat den Sprung per Zufall mit seiner Minikamera gefilmt...


Wir fahren zurück Richtung Hafen. Praktisch am Heimweg verabschieden sich zwei von den Walen noch mit einem letzten "Winken" - schön vor dem Morro Rock.
Die Seeotter, Kormorane und Pelikan im Hafen sind dann nicht mehr soooo interessant. Wir sind alle noch von den Walen überwältigt.