die Jungs vor der ersten Surfstunde |
Wenn man in Kalifornien entlang einer Küstenstraße fährt, sieht man laufend Surfer im Wasser. Es stimmt tatsächlich - Surfen ist hier so etwas wie Joggen. Jeder macht es. Bei uns am Strand - also eigentlich am Pismo Beach hat jedes Auto Surfboards oder Boogieboards (die kleinen Plastikdinger, wo nur der Oberkörper drauf liegt) an Bord. Und, da man an diesem Strand auch campen kann, sind hier richtige Surfcamps direkt am Wasser.
Also kann es für uns auch nur heißen "everybody goes surfin', surfin' USA". Am Strand selber finden wir leider keine Anbieter von Surfstunden, daher fragen wir in diversen Surfshops nach Stunden. Einmal empfiehlt uns ein alter Shopbesitzer seinen "best friend" eine ehemaligen "surfchampion", der jetzt am Pismobeach Surfstunden gibt. Er hat zwar ein "wooden leg, like me" sagt der Mann und klopft dabei auf sein Holzbein, aber er ist immer noch ein Pro. Wir gehen dann doch wieder :-).
Letzendlich landen wir bei Bill im Pismo Beach Surfshop.Warum wir dort landen ist rasch erklärt. Der Shop fällt auf. Direkt bei einer Freewayabfahrt gelegen fallen uns sofort zahlreiche Stop-schilder auf. Bei genauerer Betrachtung sehen wir Chaos. Im "Garten" liegen große Haufen unterschiedlicher Steine (Steinbruch) und Unmengen von Glasbruch. Dazwischen stehen und liegen unzählige Schilder, Statuen, Metalldinger, Werkzeug, Boards, Bilder, Zeug, Klumpert, Boards, .......
Der Shop selber ist eigentlich eine Verbindung von drei unterschiedlichen Häusern. Im ersten Raum sind weitere "Fundgegenstände". Bill sammelt ALLES und verkauft es dann. im zweiten Raum stehen Surfboards, neu und gebraucht. Im dritten Raum findet man dann Wetsuits und Tauchequipment. Im Durchgang nach hinten liegen Neoprenschuhe zum Trocken und überall ist geordnetes Chaos. Herrlich.
Bill selbst ist ähnlich. Kleidung - Shorts und Leiberl. Frisur - nicht vorhanden. Zähne - in alle Richtungen. Statur - eher unsportlich Aber alles easy, alles groovy, alles great. Er sieht uns an und meint "you need to go surfin'". Der Preis ist ok, vor allem da Bill den Eindruck macht, nicht auf die Uhr zu achten. Am Sonntag drauf ist es soweit - wir treffen uns um 16:30 beim Shop. Bill ist da, bevor wir uns auf den Weg machen, erzählt er noch einer Kundin, von welchem Steinbruch der Stein ist, den sie in der Hand hält. Bill lädt die Boards auf seinen Truck und deutet uns, ihm zu folgen. Am Strand angekommen ziehen wir uns rasch um und gehen zum Strand. Direkt am ersten Meter Sand meint Bill "you need to make a picture right here, yeaaaaahhh" - sieh oben.
Zuerst gibt es eine Einführung am Strand. Bill legt sich aufs Board und zeigt uns vor, wie wir liegen, paddeln und aufstehen sollen. In diesem Moment wird aus dem eher unsprtlich wirkenden Mann ein "Surferguy". Bill springt mit Elan und einem herzlichen "Yeaaahh" wie ein Gummiball in Surfstellung und ich sehe in ihn dem Moment auf einer Welle dahingleiten. Dann geht es auf ins Wasser................ "Yeaaaahhhhh"
Zuerst springen wir in der Welle aufs Board und lassen uns treiben. Dann sollen wir bereits aufstehen. Tino gelingt es sehr schnell auf dem Brett zu stehen. Der liebe Herr Vater ist da nicht so geschickt :-).
Tinos ersten gelungenen Ride quitiert Bill mit einem lautem Geheul und dem Surfergruß mit beiden Händen (Daumen, Zeigefinger und kleiner Finger gestreckt). Dabei steht er bis zur Brust im Wasser und schreit sich die Lunge aus dem Leib. Genial.
Mir selbst gelingt es nur ansatzweise auf dem Bord zu stehen.... ich muss das Video ein bisserl verlängern :-)
Nach fast zwei Stunden (Bill schaut tatsächlich nicht auf die Uhr), während derer ich schon lang aufgegeben habe (Zehen gefroren) stapfen Bill und Tino aus dem Wasser. Bill meint, dass Tino ein "amazing talent" hat - und ich solle doch "get him into water and retire, man".... cool. Tino hat sich infiziert und mir fallen am Abend die Schultern ab.
Am nächsten Tag kaufe ich einen Surfboard-Träger fürs Auto und ein Surfbord für Tino. Line bekommt ein Boogiebord und dann geht es an an den Strand.
Tino übt....
und Line hat Spaß
und ab sofort geht es nur mehr mit Board und Board an den Strand.
Mittlerweile habe ich auch ein Boogieboard...
Das Surfen selbst wird eher nix für mich... nichts desto trotz, bin ich ein echter Calfornia Surfer Guy gewesen (at least for two hours....)
Danke für euren Blog. War ein super Einstieg nach 14 Tagen Urlaub - habe zuerst eure Gschichtln lesen müssen bevor ich zum Arbeiten angefangen habe, nach dem Urlaub soll man sich ja nicht überanstrengen. ;)))
AntwortenLöschenWar sehr unterhaltsam - DANKE ;) lg Heide