Donnerstag, 19. Juli 2012

24 Stunden

Wer hat die Serie "24" gesehen - spannend und immer überraschend, was in 24 Stunden alles möglich ist. Hier sind meine 24 Stunden.

Wie schon beschrieben kommen wir gut in unserem neuen Haus an. Das nagelneue Leihauto habe ich sicherheitshalber 3 Tage (also bis Freitag den 13.) reserviert. Nach all den Vorgeschichten über die amerikanischen "Behördenwege", die wir bis dato gehört haben bin ich auf alles gefasst. Wir haben viel zu erledigen. Internet, Cellphone (amerikanisch für Handy), Auto übernehmen (gekauft ist es ja schon), Auto versichern, Bankkonto eröffnen und das wars dann auch schon. Unter anderem geht es auch darum, ein zweites Schriftstück in die Hände zu bekommen, dass unsere "residence" beweist. Das ist wichtig für die Schulen der Kids.

Also schauen wir einmal, was in 24 Stunden möglich ist. Gleich am Ankunftstag sehen wir am späten Nachmittag, dass am Parkplatz vom Target (= großer "hier gibt es alles" Supermarkt) ein AT&T Shop ist. AT&T ist eines der großen Telefon/Internet/TV Unternehmen in den USA. Wir springen gleich einmal hinein, um zu erfahren, was für einen Internetanschluß nötig ist und wie lange so was dauern kann. Greg bedient uns und zeigt uns, dass alles möglich ist. Handyvertrag ist relativ teuer und mit einer hohen Kaution verbunden, da wir keine "credit history" haben. Wobei wir keinen Vertrag brauchen (die Kaution schreckt uns nicht ab, aber die Kosten sind hoch ca. 180$ für die Family). Es gibt aber "prepaid plans" ähnlich der Wertkarten bei uns, nur das wir hier einmal pro Monat 50 oder 25 Dollar zahlen und dafür entweder unlimited oder 250 Minuten telefonieren und unlimited SMS schicken können. (ACHTUNG - in den USA werden alle Minuten gerechnet, also auch, wenn man angerufen wird). Greg ist superamerikanisch nett und voll auf Zack. Internet ist in 5 Minunten gecheckt. Wir müssen da gar nicht zu Hause sein. Es wird einfach eingeschalten, der Telefonanschluß der Häuser ist von außen zugängig.
Step one done.... 11.7.12 - 18:36

Am nächsten Tag in der Früh stehen wir nach einer durchaus gut durchschlafenen Nacht gestärkt von Cornflakes vor der Tür von Sunset Honda. "Hi - How are you - how can I help you...." verbunden mit einem unwiderstehlichen amerikanischen Servicelächeln sind das die ersten Worte die wir dort hören. Die nette Empfangsdame kündigt uns bei George an, der noch ein Gespräch fertig führen muß. Zwischenzeitlich empfiehlt sie uns noch den Farmers Market am Abend zu besuchen. Nach einigen "bangen" Minuten des Wartens ist George auch schon hier. "Hey guys......" und wir sind schon willkommen. Mit wenigen Schritten führt er uns hinaus, wo schon unser "neuer" Honda Pilot" wartet. In Windeseile zeigt uns George die Hauptfunktionen des Autos.

unser Auto bereits am Strand....
Und dann haben wir ihn schon fast. OK, wir müssen noch ein zwei Unterschriften leisten, aber bezahlt ist alles. Letztendlich faltet George alle Unterlagen ziemlich "russisch" zusammen. Wir müssen sonst gar nichts machen. Die Nummertafeln bleiben oben und sind sogar noch bis Februar bezahlt.
Der Pilot ist in sehr gutem Zustand. Ledersitze, Schiebedach, DVD Player, Powereverything und massig viel Platz. Cool
Step two done.....  12.7.12 - 11:17


George empfiehlt uns, wegen der Versicherung zu Triple A "AAA" zu fahren. Das ist der US-ÖAMTC und liegt gleich um die Ecke von Sunset Honda. Wir fahren rüber und werden von einer netten Dame empfangen, die es auch "GREAT" und "AMAZING" findet, was wir denn vorhaben und wollen. Wenige Minuten später steht Victoria vor uns. Victora hört sich unser Wünsche an und telefoniert kurz. Dann schaut sie mich an und meint, dass es am besten wäre, wenn ich gleich selber mit Alford spreche. Jetzt sitze ich an einem eigenen Schreibtisch und spreche mit Alford meinem Versicherungsmensch. Er nimmt meine Daten auf, empfiehlt einen kleinen Zusatz und wieder wenige Minuten später habe ich eine Autoversicherung für Margueritha, Tino und mich für 100 Dollar pro Monat in der Hand. Victoria empfiehlt uns noch den Farmers Market am Abend zu besuchen und verabschiedet sich...
Step three done..... 12.7.12 - 12:45

Wir bringen die Kids nach Hause - denen ist schon faaaaad und dann geht's auf zur Sesloc Federal Credit Union - eine Bank, die uns Marcus empfohlen hat. Dort werden wir nach kurzen Warten von Britanni empfangen. Britanni ist eine junge Bankerin, die uns unter anderem fragt, ob sie einen Akzent hat. Ich antworte "Yes - if you mean american :-)" - herrlich. Mit ein paar mal nachfragen beim Chef, eröffnet sie uns ein Konto - wir zahlen 150 Dollar ein (50 wären mindesten nötig) und schauen uns mit Britanni gemeinsam die online-banking Möglichkeiten an. Die sind im Vergleich zu Österreich praktisch nicht vorhanden. Debit Cards und Schecks werden auch noch bestellt und dann empfiehlt uns Britanni noch den Farmers Market am Abend zu besuchen.
Unseren ersten Kontoauszug habe wir um genau 14:57 Uhr ausgedruckt.
Step four done.... 12.7.12. - 15:00

Jetzt ist alles erledigt - inklusive uns selbst. Weil aber, wie überall in den Staaten, gleich ums Eck eine Shopping Mall ist (eigentlich ein Parkplatz Center), springen wir noch kurz beim Elektrogeschäft rein. Zack - Bumm und wir haben zwei Handys.
Step five done---- 12.7.12 - 15:34

Zum Schluß bringen wir noch das Leihauto zurück - brauchen wir ja nicht mehr.

24 Stunden sind ein Dreck gegen uns...... wobei ich mir ehrlicher Weise nicht gedacht hätte, dass alles so schnell und so reibungslos funktioniert. Die Tatsache, dass wir Österreicher sind und keinerlei US-Daten verfügen hat niemand gekratzt.


3 Kommentare:

  1. ... bei dem Auto hättet ihr euch eigentlich das Haus sparen können - fällt für mich in die Kategorie "mobile Immobilie". Wirklich ein nobler Hobel mit mehr als viel Platz. Würd' sofort tauschen :-) Günter

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  2. ja und wie wars dann am farmer's market?? :-))

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    1. ganz ok - da waren wir im herbst schon. jetzt ist da natürlich mehr los, sprich viel. aber im endeffekt sind es immer die selben standeln.

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