Donnerstag, 14. März 2013

shopping USA....

Wer hier in den USA einkaufen geht wird sehr schnell gravierende Unterschiede zu Österreich erfahren. Ob gut oder schlecht sei jedem selbst überlassen.

Freundlichkeit
Jetzt einmal ehrlich. In meiner Karriere als Einkäufer der Familie Frank ist mir bei diversen Besuchen in nahezu allen Supermarktketten Österreichs nur sehr selten ein Mitarbeiter des jeweiligen Geschäfts über den Weg gelaufen, der beim vorbeigehen gefragt hätte "Finden Sie sich zu recht? Brauchen Sie Hilfe?".
Hier gibt es keinen einzigen Mitarbeiter beim Vons, Albertson's, Ralphs, New Frontier und wie sie alle heißen, der dich NICHT fragt "How's it going? Find everything allright?".
Das i-Tüpfelchen dabei ist allerdings, dass man nicht nur gefragt wird, sondern, dass einem tatsächlich geholfen wird. Der Mitarbeiter nimmt dich bei der Hand und führt dich exakt zu der Stelle, wo es das Gesuchte gibt. UND, wenn es das Ding nicht gibt, überlegt der Mitarbeiter krampfhaft, in welchen anderen Geschäft (des Mitbewerbs...) man das Gesuchte finden könnte.
Gekrönt wird das Ganze davon, dass man wirklich das Gefühl hat, dass die Mitarbeiter helfen wollen und freundlich sein wollen.
Jaaaa natürlich - manchmal geht mir das auch auf den Keks, aber eigentlich ist es ok.
Das soll auch nicht heißen, dass mir in Österreich nur unfreundliche Verkäufer begegnen. Nein, auch bei uns gibt es freundliche Verkäufer, Lagermitarbeiter und Kassiere - aber halt wenige und die brauchen eine "Aufwärmphase".

Kassa
Als österreichischer Schnelleinkäufer mit "Hofer - Erfahrung" braucht man hier Geduld. Das Kassa-Personal ist freundlich (siehe oben) und stellt die selben Fragen, wie die anderen Mitarbeiter. Nebenbei erzählen sie mir ihre Lebensgeschichten. Das gibt es bei uns auch, allerdings muss man hier nicht mit der Person bekannt sein - nein, jeder Gast bekommt das selbe Service.
Kevin vom Vons z.B. ist Taucher, somit haben wir immer ein Gesprächsthema. Eine andere junge Damer erzählt mir neulich mit Freude, dass der kommende St. Patrick's Day für sie heuer besonders speziell ist, weil sie jetzt 21 Jahre alt geworden ist.
Das dauert natürlich.
Dann zahlt der Amerikaner natürlich auch per Scheck. Ältere Damen und Herren stehen dann zittrig vor dir und füllen mühselig einen Scheck über 6,75 Dollar aus.
Das dauert natürlich.
Zum Abschluß wartet der Amerikaner darauf, dass ihm jemand die gerade gekauften Waren in seine Tasche oder in seinen Einkauswagen räumt. Das macht entweder ein eigener Mitarbeiter oder halt die Person, die kassiert hat, womit natürlich der Kassiervorgang unterbrochen wird.
Das dauert natürlich.
Allerdings regt sich hier niemand darüber auf, weil man das so gewöhnt ist. Fällt alles unter den Begriff Kundenservice. Die Mitarbeiter sind sogar überrascht, wenn man sein Zeug selber einräumt.

Coupons, Mitgliedskarten und Prozente
Beim Einkaufen ist es natürlich auch wichtig, die richtige Mitgliedskarte zu haben. Jedes Geschäft hat eigene Stammkundenkarten. Diese werden von den Geschäften viel intensiver beworben und eingesetzt, als bei uns. Die Verwendung der Karten bringt teilweise wirklich beträchtliche Ersparnis mit sich. Wenn man dann mit seiner Karte im Elktro-, Haushaltswaren-, Friseur- und Lebensmittelgeschäft eingekauft hat, bekommt man manchmal noch Coupons für spezielle Angebote oder andere Geschäfte mit. Die muss man natütlich sofort nutzen, sonst verfallen sie.
Das stimmt allerdings auch nicht... In nahezu allen Fällen bekommen wir mit verfallenen Gutscheinen oder Coupons den angegebene Wert zugeschrieben.
Dazu gleich noch eine Geschichte. Ich bekomme einen Gutschein für einen 20%igen Rabatt auf ein Teil bei einem Sportgeschäft. Bei dem Geschäft habe ich auch eine Mitgliedskarte, die mir Punkte pro Einkaufssumme bringt, welche mir dann wieder in Gutschrift umgewandelt wird. In Österreich würde das wahrscheinlich so laufen: Alle Prozente abziehen und dann von der kleinsten Zahl Gutschrift bekommen. Hier läuft das natürlich anders rum. Die Verkäuferin weist mich extra darauf hin, dass sie die Rechung zu meinen Gunsten auslegt. UND sie zieht mir die 20% natürlich beim teuersten Gegenstand ab.
Gaaaaaanz wichtig ist bei allen Geschäften in erster Linie die Ersparnis. "Kohl's" ist da der Überhammer. Erstens gibt es hier praktisch immer und alles im Angebot - sagenhafte 70% Ersparnis. "Early Birds" und "Night Owls" - Leute die entweder sehr früh oder sehr spät einkaufen - bekommen noch zusätzliche Angbote. Wenn man dann zahlt, bekommt man folgende Information: "You saved 100 Dollar, your total is 60 Dollar - so you saved more, than you actually pay...". Laut Gesetz muss es im Laden auch Dinge geben, die nicht im Angebot sind, die gibt es bei "Kohl's" auch, aber kein Schwein kauft die.

All das soll natürlich eines erzeugen - Konsum! Und das können die Amerikaner sehr gut - konsumieren. Von jedem Teil hat man hier mindestens zwei Versionen und wenn der Kühlschrank nicht 3 Meter hoch und zwei Meter breit ist, dann ist es zu klein.



Mittwoch, 13. März 2013

Zirkus in der Stadt?

Ich bringe Tino in die Schule und fahre durch die Stadt zurück nach Hause. Auf einmal sehe ich ein "Zirkuszelt"....
Irgendwie kommt mir das seltsam vor. Erstens steht das "Zirkuszelt" wir ein normales Haus in einer Häuserzeile, zweitens stand da am Tag zuvor noch ein normales Haus und drittens sieht das "Zirkuszelt" wie ein ganz normales Haus aus. Irgenwie verpackt halt. Ich beschließe, davon ein Foto zu machen. Tags drauf komme ich nicht dazu und zwei Tage später steht an der Stelle wieder ein ganz normales Haus. Was ist da los?

Natürlich lüftet sich das Geheimnis des Zeltes ganz einfach, beziehungsweise ist mir schon beim ersten Betrachten klar, was da los ist. Die Kammerjäger sind da. Mit vollem Programm. Offensichtlich waren in diesem Haus Schädlinge, irgendwelche Insekten halt und da wird halt das ganze Haus kurzer Hand eingepackt. Diese "Verpackung" wir dann mit einem speziellen Gas befüllt und somit alle darin befindlichen Insekten getötet.

Irgendwann dämmert es dann auch mir. Wir sind ja in Amerika und da sind ja die Häuser bekanntlich aus Holz gebaut. Das bedeutet, dass der Todfeind der Häuser die Termite ist. Wenn ich mich an meine Kindheit und die damit verbundenen "Mickes Mouse" und "Tom & Jerry" Cartoons erinnere, sehe ich tausende kleine schwarze Punkte, die in Windeseile alles, was aus Holz ist in Staub verwandeln. So muß es auch hier sein.




In der Zeit, in der wir hier sind, sehen wir immer wieder verpackte Häuser. Wir fragen uns lediglich, ob die Häuser tatsächlich befallen sind, ob das regelmäßig gemacht werden muss oder, ob da eine andere Sache dahinter steckt. Letztendlich fällt uns auf, dass die begasten Häuser immer zum Verkauf stehen. Offensichtlich werden die Häuser, nachdem die Vorbesitzer ausgezogen sind sicherheitshalber behandelt, um so dem neuen Besitzer "besenrein" übergeben werden zu können.

Auf jeden Fall sieht das Ganze immer wieder witzig aus.


Dienstag, 5. März 2013

Cable Car

Das öffentliche Verkehrsnetz in San Francisco ist an und für sich recht gut. In dem Teil der Stadt, der durch die steilen Straßen und Hügel bekannt ist gibt es in erster Linie Busse, am Ufer der Bay antlang fährt eine Straßenbahn und die modernen (und nichthügeligen) Teile der Stadt sind mittels U-Bahn erschlossen. Untrennbar aber mit der Stadt verbunden ist das "Cable Car". Einst als ein Mittel erfunden, um den steilen Straßen zu trotzen sind die Cable Cars heute in erster Line eins - Touristenmagnet.

Die Tickets für eine Fahrt kosten 6 Dollar, ganz schön happig - im Preis für die Ein- und Mehrtagespässe des Sytems sind die Fahrten mit den Cable Cars aber inkludiert. 

Wie es sich also für Touristen gebührt machen auch wir uns auf den Weg, um mit dem Cable Car zu fahren. Die erste Anlaufstelle ist die Endstation der Linie Powell-Market. Allerdings scheint es auf der Linie ein Gebrechen zu geben. Warten ist daher angesagt - noch denken wir uns nichts dabei, aber "warten" ist für Cable Car Benützer eine Hautpbeschäftigung. Wir begeben uns nichtwartenwollend zur Endstation der zweiten längeren Linie Hyde-Market. Aber auch dort nehmen wir Wartehaltung ein - 30 Minunten. Wir können dafür aber die Drehbühne der Cable Cars bewundern. Die beiden besagten Linien haben an ihren Endstationen Drehbühnen, mit Hilfe dere rdie Wagen händisch gedreht werden (die Linie California "dreht nicht"). Selbst als wir schon im Wagen sitzen, warten wir noch einmal 10 Minuten. Die Zeit wird uns von Big John verkürzt, dem Bremser unsers Wagens. Er plaudert belangloses Zeugs mit uns. Allerdings meint er, dass wir, sollten wir Handy oder Kamera verlieren, einfach schreein sollen. Er bleibt sofort stehen. Wir bekommen auch einen guten Blick auf den Mechanismus zum Einhängen in das im Boden laufende Kabel.


Dann geht es endlich los, schon nach den ersten Metern geht es steil bergauf, die verschiedenen Ausblicke sind wirklich schön. Wenn man, so wie wir auf der Seite zur Straßenmitte steht, sind auch die "Vorbeifahrten" mit entgegenkommenden Wägen atemberaubend. Zwischen den Wägen gibt es dann nur wenig Platz.


Besonders witzig (und verkehrsbehindernd) ist die Tatsache, dass die Cable Cars aufgrund der steilen Straßen immer auf den einzig ebenen Plätzen stehen bleiben - mitten auf der Kreuzung. Das man auf die Wägen, wie in alten Zeiten in Wien, während der Fahrt aufsteigen kann, ist allerdings nicht wahr. Der Fahrer und der Bremser haben das nicht so gern.
Generell ist der öffentliche Transportwert der Wagen eher gering, da so ca, 98% der Fahrgäste Touristen sind, die von einer Endstation zur nächsten fahren. Ein Zustieg unterwegs wird daher sehr schwer, für uns als 5er Gruppe sowieso unmöglich. Wir machen mit dem touristischen Überlauf bei unserem zweiten Besuch in SF schlechte Erfahrungen. Diesmal warten wir über eine Stunde auf eine Fahrt im Cable Car.

Zu erwähnen ist noch, das es mit der Linie F noch eine zweite interessante Straßenbahn in San Francisco gibt. Auf dieser Linie werden alten Waggons aus New York, Philadelphia und auch Mailand eingesetzt. Alle in den unterschiedlichsten Farben und Formen. Damit bietet die Linie F auch sehr viel nostalgischen Spaß. Vor allem, wenn man wie wir einen singend Fahrer hat, der die Stationen mit entsprechenden Songs "ansingt" - die Station Broadway z.B. mit dem George Benson Klassiker "On Broadway" - they say the neon lights are bright, on broadway......




Alcatraz

Auf unserem ersten Besuch in San Francisco bleibt uns Alcatraz leider verwehrt. Was wir nicht wissen, soll jetzt hier jedem zukünftigen San Francisco Besucher ans Herz gelegt werden. Die Fahrt zur und der Beusch der Insel finden auschließlich über eine Quelle statt - Alcatraz Cruises. Und die Fähren sind teilweise auf Tage ausgebucht. Daher - wer nach Alcatraz will, vorher reservieren.
Immerhin bringt uns die Ersatz-Bootsfahrt zur Golden Gate Bridge die Umrundung der Gefängnisinsel und einige schöne Ansichten.

Bei unserem zweiten Besuch buchen wir daher rechtzeitig unsere Tour und sind am besagten Termin rechtzeitig vor Ort. Natürlich werden wir, wie es sich gehört, vorher vor einem Blue Screen fotografiert. Das Foto mit Alcatraz im Hintergrund könnten wir dann um wohlfeile 26 Dollar käuflich erwerben. Die Fahrt zur Insel ist kurz, allerdings ist das Boot in weit aus besserem Zustand als das Tschinakl, dass uns unter der großen Brücke durchgebracht hat. UND man kann die Lautsprecherdurchsagen verstehen, die uns in erster Linie mitteilen, was wir auf der Insel alles nicht machen dürfen.

Auf der Insel angelangt, werden wir von einem Mitarbeiter noch einmal eingewiesen (Wasser da, Klo dort, Shop drüben, Audioguide oben usw.). Wir lassen uns Zeit und den anderen Besuchern den Vortritt und beginnen unseren Rundgang. Die Insel ist wirklich ein "Rock" - die Gebäude sind allerdings wesentlich kleiner als erwartet. Es bieten sich uns auch ein paar schöne unerwartete Perspektiven.
Was ich zum Beispiel nicht wußte ist, dass auf der Insel teilweise auch die Familien der Wärter samt Kinder usw. wohnten. Die Gärten und damit die Pflanzen auf Alcatraz haben den Ruf verdient. Alles ist grün und vor allem auch groß.

Im Zellentrakt angelangt (wir müssen die selbe Steigung erklimmen, wie in den 13. Stock eines Hochhauses) bekommen wir einen Audio-Guide umgehängt, der sich als ausgesprochen gut gemacht herausstellt. Wir hören die Geschichte der Insel und einige interessante Details. Der Zellentrakt selbst ist nur ein großer Raum. Die Zellen sind winzig. Interessanterweise sind die Einzelhaftzellen in Block D größer und schöner als die normalen Zellen.


Einzelhaft 

Wir hören von der großen Revolte, der Bücherei und den Ausbruchsversuchen. Wir lernen die berühmten Insassen kennen und betreten den Hof, den die Häftlinge damals nur einmal die Woche und nur bei gutem Wetter besuchen durften. Und wir hören natürlich auch über die Ausbruchsversuche. Entgegen der allgemeinen Meinung hat es tatsächlich einen erfolgreichen Ausbruch gegeben - die Ausbrecher wurden nie gefunden.


Wir hören aber auch davon, dass die Häftlinge in klaren Nächten den Partylärm der Stadt hören konnten und vor allem auch die Feierlichkeiten rund um Weihnachten und Neujahr mitbekamen. Und immer wieder betört der Anblick der Stadt von der Insel. Das war sicher die härteste Nuß für die Insassen. Am Ende der Führung erleben wir dann noch eine ältere Dame in Ranger-Uniform, die über Al Capone und seine (Un)taten berichtet. Ihr Vortrag ist sehr lustig und interessant. Wir erfahren, dass der Direktor von Alcatraz auf die ersten Bestechungsversuche von Al Capone die legendäre Antwort gab "Sie bekommen Essen, Kleidung, Unterkunft und medizinische Hilfe. Alles andere sind Privilegien". Wir erfahren aber auch, dass Al Capone (angeblich) für die Anbringung von Abfülldaten und Haltbarkeit auf Lebensmitteln verantwortlich ist. Er wollte nämlich keine schlechte Milch bekommen und hat die Stadt Chicago daher "gezwungen" die Milch zu datieren... der erste Lebensmittelinspektor also.

Auf der Insel können wir dann noch einige Wege abgehen und die Ruinen der Häuser ansehen, alles sehr pittoresk und irgendwie morbid-komisch. Zum Abschluß finden wir dann noch eine Wand, wo Besucher ihre Kommentare mittels Post-It der Nachwelt hinterlassen können.


China Town

Ein Stadtteil von San Francisco ist - wie in vielen großen Städten in den USA - Chinatown. Tatsächlich ist die Chinaton von SF angeblich die größte Chinatown in den Staaten, die "Einwohnerzahl" beträgt um die 80.000 Menschen chinesischer Herkunft. In manchen Reiseführern wird dann noch kryptisch darauf hingewiesen, dass niemand weiß, wieviele Chinesen tatsächlich hier wohnen. Es ist auch die älteste Chinatown der Staaten. Man kann dies damit begründen, dass der erste Einwanderungsschub aus China mit Beginn des Goldrausches in Kalifornien stattfand. Die Einreise erfolgte damals über San Francisco. 

Wir betreten Chinatown bei unserem ersten Besuch natürlich standesgemäßt durch das "Dragon Gate" und werden sofort vom "typischen" chinesischen Ambiente erfasst. Allerdings ist es eher das Ambiente, dass sich der typische Tourist von einer Chinatown erwartet. Ein Asia-Kitsch Geschäft reiht sich an das andere, Horden von winkenden Katzen, chinesischen Schirmen und roten Lampionen. Alles hinterlegt mit der guten alten Chia-Hong-Tiao Musik - ambitionierten China-Lokal Besuchern aus Wien fehlt nur mehr das animierte Bild mit dem fließenden Wasserfall - riesige Holz- und Elfenbeinschnitzereien findet man nämlich schon.

Im Gegensatz zu New York findet man das "richtige Chinatown" hier etwas schwerer. Es gibt hier einfach zu wenige Seitengasserln. Bei unserem zweiten Besuch in San Francisco machen wir es insofern leichter, als dass wir ein Hotel wählen, das direkt an der Grenze zu Chinatown liegt. In der folgenden Woche ist chinesisches Neujahr. Das bekommen wir leider direkt zu spüren, weil auch hier einige lustige Gesellen bereits jetzt die Nacht zum Tag machen und natürlich chinesische Kracher werfen - die ganze Nacht... 
Schon tagsüber gibt es diverse Aufführungen direkt auf den engen Straßen. Auf einem kleinen Platz gibt es mitten unter Kartenspielen, Mahjong und chinesischen Straßentrasch Live Musik - ein Ohrenschmaus.

 

Das chinesiche Neujahr beschert uns auch noch eine traditionelle Sache. Ähnlich wie unsere Neuhjahrssinger und andere Bräuche die das "Böse" austreiben gibt es hier eine spezielle Prozedur. Links und rechts der Straße kommen uns auf einmal jeweils zwei Löwen entgegen. Begleitet werden sie von öhrenbetäubender Musik in Form von "Tschinellen"  und Trommeln, Fahnenträgern und den obligatorischen Krachern. Das Prozedere ist folgendes. Ein "Offizieller" macht ein "Geschäft" mit einem Ladenbesitzer. Daraufhin betritt der Löwe den Laden - natürlich in einem speziellen Muster von Bewegungen. Zum Abschluß wird dann vor dem Laden eine Packung Kracher angezündet. Dann geht es zwei Meter weiter zum nächsten Laden. Das dauert natürlich, macht aber offensichtlich Spaß.

 
Auf unseren hotelbedingt täglichen Spaziergängen durch Chinatwon erleben wir dieses Stadtviertel  etwas genauer. Die meisten Häuser haben einen chinesischen Touch, sogar die Banken (hier die Bank of America) sehen chinesisch aus. An jeder Ecke gibt es Restaurants - es sieht so aus, als dass der "Chinese" all das isst, was der Thai überläßt und zwar in heißem Öl frittiert und teilweise mit der Walze geplättet.


Kleine vollgerammelte Shops mit Chinavideos und Chinamusik und Chinagewand wechseln sich mit kleinen Supermärkten ab. Die sind so vollgestopft, dass es einen graust - allerdings sind es auch die speziellen Auslegungen von Lebensmittelhygiene, die mich etwas ablenken. Und dann findet man auch die schönen Apotheken, wo es von Trocken-Fisch über Trocken-Seegurke bis zu Trocken-Irgendwas einfach alles gibt und alles geheilt werden kann.






Wenn man sich also etwas Zeit nimmt und hinter die Kulissen schaut, gibt es schon einiges Interessantes zu erleben. Es scheint aber auch so zu sein, dass die Einwohner von Chinatown San Francisco ihr Leben einfach so leben, ohne daraus jetzt eine große chinesische Sache zu machen.