Mittwoch, 20. Februar 2013

Wale die zweite

Meine Mutter ist zu Besuch. Das bedeutet, dass wir ihr alle Schönheiten, Einzelheiten, Vielfältigkeiten und Besonderheiten dieser Gegend zeigen. Gleich am ersten Wochenende gilt es daher, sie zu einem Abenteuer auf See mit zu nehmen. Wir buchen daher wieder wie schon einmal eine Whale Watching Tour von Morro Bay. Die Zeit ist gut, gerade jetzt sind die Grauwale auf ihrer Wanderung nach Süden entlang der Küste zu sehen. 

Zeitig in der Früh fahren wir daher nach Morro Bay und besteigen die Dos Osos. Der Tag ist herrlich, in der Bay ist das Wasser glatt und die Morgenstimmung macht Lust auf mehr und Meer. Schon die ersten Meter sind wunderbar. Die Haubentaucher und Blesshühner starten und landen rund um uns und die ersten Seelöwen wärmen sich in der Morgensonne auf.


Wir sehen auch gleich zu Beginn den ersten Seeotter. Hier in der Bay gibt es eine größere Seeotter Kolonie. Es leben hier so um die 15 Tiere. Seeotter verbringen fast ihr ganzes Leben auf dem Wasser. Lediglich zur Geburt ihrer Jungen und, wenn sie krank sind, kommen die Otter an Land. Und wir haben großes Glück. Einer der Seeotter hat gerade eine große Krabbe gefangen und knackt nun die Schale, um seine Beute zu verzehren. In der morgendlichen Stille hört man seine Freßgeräusche sehr gut. Währende der Weiterfahrt passieren wir dann die Kolonie und sehen noch eine Mutter mit ihrem Jungen auf dem Bauch.


Aus der Bay heraußen empfängt uns eine hohe Dünung, die in weiten Wellen an die Felsen der Kaimauer knallt. Die Wellen sind allerdings nicht bedrohlich und wir fahren hinaus aufs offene Meer. Vorbei an einer Heulboje mit ein paar Seelöwen darauf geht es weiter hinaus. Leider sehen wir eine ganze Weile lang nichts, außer vereinzelten Seeottern, einem Seelöwen und ein paar Möven. Nach längerer Zeit kommt allerdings die ersten Überraschung. Der Skipper entdeckt neben einer schwimmenden Möve eine helle Scheibe an der Wasseroberfläche und ruft "Mola Mola". Der hawaianische Name für den Mondfisch, der auf englisch lustigerweise "Sunfish" heißt. Zuerst ist der Fisch nur schwer zu sehen, nur seine Rückfloße "schwänzelt" aus dem Wasser. Dann sehen auch wir den Fisch auf der Seite liegen und letztendlich zieht der Mondfisch in Ruhe eine Runde nahe ums Boot.

 
Dann geht es Schlag auf Schlag. Mit einem Mal befinden wir uns in Mitten eines großen Schwarms von Risso Delphinen. Das sind große Delphine mit einer flachen Schnauze und einer recht hohen Rückenflosse. Gemächlich ziehen an die 70 Tiere ihre Bahnen an der Seite unseres Boots. Risso Delphine sind eher ruhig und spielen nicht so ausgelassen, wie ihre kleineren und bekannteren Artgenossen. Umso majestätischer bewegen die großen Tiere sich.


Risso Delphine reiben sich beim Essen immer wieder an Unterwasserfelsen. Die Narben, die dadurch entstehen "verfärben" die älteren Tiere richtiggehend weiß. Bei den jungen Delphinen kann man noch die graue Grundfarbe erkennen. Mit der Zeit, beginnen sich die Delphine an uns zu gewöhnen, immerhin fahren wir fast eine halbe Stunden mit ihnen. Die jüngeren beginnen den Kopf aus dem Wasser zu heben, es wir mit der Schwanzflosse geklatscht und schließlich springen einige Delphine auch aus dem Wasser.


Die Zeit wird knapp und eigentlich sind wir ja da, um Wal zu sehen. Wir drehen daher wieder Richtung offene See und fahren in einem großen Bogen Richtung Hafen zurück. Kurz bevor der Kapitän umdrehen möchte, ist es dann endlich soweit. Wir sehen den ersten Blas. Wir zählen drei bis fünf Wale auf ihrem Weg nach Süden. Leider geht unser Trip zu Ende und wir müssen umdrehen. Zum Glück begleiten uns die Wale noch ein Stück und zum Abschied winken sie noch einmal mit der Schwanzflosse.


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