Dienstag, 3. September 2013

back home

Schließlich und endlich sind wir wieder in Österreich angelangt. Mittlerweile sind drei Wochen vergangen und die ersten Wogen haben sich geglättet. Die ersten Eindrücke sind irgendwie konfus. Für mich ist das alles nicht so spannend, ich war ja zweimal in Wien und nicht so lange am Stück weg. Margueritha und die Kids sind dann doch etwas "verwirrt".

Schon am Flughafen werden sie von den jetzt deutlich gewordenen Unterschieden erwischt. Es ist alles irgendwie hektischer, die Menschen haben es viel eiliger, es wird gedrängt und überall riecht es ein ganz klein wenig nach Zigaretten.

Wir werden abgeholt, teilweise aus Freundschaft (Lines beste Freundin kommt), teilweise aus Freundschaft und Hilfbereitschaft - immerhin müssen fünf große und drei kleine Koffer in die Stadt. Alle Koffer sind da und ab geht es. In der Wohnung sieht es ganz ok aus - es wurde ja in der Woche vor unserer Ankunft die Heizung umgebaut - aber es ist doch noch staubig. Die Wohnungsübergabe klappt tadellos - im Großen und Ganzen ist alles ok. Der erste Weg führt uns allerdings in ein Gasthaus zu Schnitzel und Bier!

Die nächsten Tage vergehen wie im Flug - wir beginnen auszupacken, besuchen meine Eltern, gehen zum Buschenschank, treffen Freunde und und und. Viele Erlebnisse sind genauso, wie wir sie vermisst habe, einige Sachen gehen uns auf den Keks. Margueritha kämpft vor allem mit der Stadt - als Kind vom Land, mit einem Jahr auf dem Land, macht ihr die Enge in der Stadt zu schaffen.

Die Wohnung selbst ist mühsam - von den knapp dreißig Kartons, die wir verpackt haben sind bis dato noch immer nicht alle ausgeräumt. Gut - Gewand und Gebrauchsgegenstände waren schnell plaziert, aber der ganze Nippes und die Sachen, die man "halt so hat", die brauchen lange. Wir verschenken auch wieder einiges - gut 5 Kartons sind schon wieder bei der Caritas gelandet.

Interessant ist aber, dass wir uns an so manche amerikanische Eigenart gewöhnt haben. Das Autofahren ist selbst mir zu hektisch. Überall wird gedrängelt, gehupt und gedeutet - keiner nimmt aufeinander Rücksicht.
In den Geschäften fehlt uns die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft - man kommt sich teilweise als Störfaktor vor.
Lustigerweise stört es mich auch, dass man in einem Lokal keinen Platz zugewiesen bekommt. Dass viele Kellner an einem vorbeilaufen und ich das Gefühl habe, dass es hier einfach weniger Servicepersonal gibt kommt auch dazu.
Generell ist das Leben hier viel schneller, hektischer und unfreundlicher. Ich reagiere darauf mit gezielter Gelassenheit. Im Supermarkt lasse ich mich nicht mehr drängen und im Straßenverkehr lasse ich mir Zeit.

ABER - ich weiß auch, dass dieser Verlust an "Service" bzw. das mehr an Service in den USA, teilweise teuer erkauft wird. Die Menschen hier verdienen einfach viel mehr und sind viel besser abgesichert. Das Angebot in den Geschäften ist von weitaus höherer Qualität und die "Hetze" im Verkehr wird mit Straßen im guten Zustand und guten Autos wett gemacht.

Alles in Allem haben wir uns trotzdem wieder eingelebt. Die Zeit, ein wirkliches Resumee zu treffen, ist  allerdings noch nicht gekommen. Ich habe ja noch nicht einmal über alles berichtet, was wir drüben erlebt haben.

Somit wird dieser Blog noch weiterleben - wahrscheinlich in größeren Abständen.

Samstag, 24. August 2013

Aller Abschied fällt schwer

Irgendwann ist es dann soweit - wir müssen Kalifornien verlassen.

Zu diesem Behufe kehren wir am Ende unserer Reise wieder nach San Luis Obispo zurück. Wir haben hier noch Gepäck bei Freunden zwischengelagert, müssen noch ein paar organisatorische Dinge erledigen und das Auto verkaufen. Und natürlich gilt es auch, uns von unseren Freunden zu verabschieden. Mit Ankunft SLO am Dienstag Abend geht es los - Countdown läuft, am Samstag in der Früh fahren wir nach L.A. - Sonntag ist Rückflug.

Was gilt es zu erledigen...
Bankkonto - Im Laufe des Jahres haben wir zwei Bankkonten eröffnet. Wir entschließen uns, das Konto auf der Sesloc-Bank zu kündigen - erstens ist diese Bank kleiner und nur hier in der Gegend aktiv, zweitens funktionert deren online-Banking System nicht so gut. Die Kündigung erledigen wir direkt am Schalter, eine simple Prozedur von 10 Minunten und wir haben die verbliebenen 270 Dollar in der Hand.
Das Konto auf der Bank of Amerika wollen wir behalten.

Auto - Leider gelingt es mir nicht, unser Auto privat zu verkaufen. Es wäre immerhin noch 10.000 Dollar wert. Der Preis ist dann für einen Privatverkauf doch zu hoch. Mein Freund George von Sunset Honda hat sich aber schon vor der Abreise bereit erklärt, uns das Auto auf jeden Fall zurück zu nehmen - halt nur zum Händlerpreis. Letztendlich müssen wir das auch tun - George gibt uns ohne mit der Wimper zu zucken sehr unbürokratisch einen Scheck über 8.000 Dollar - zwei Unterschriften später ist das Auot verkauft. Wir dürfen es dann noch bis Freitag Abend behalten, was uns weitere Kosten für ein Leihauto erspart.

Gepäck - wir holen unsere drei bereits im Juni gepackten großen Koffer ab. Dazu kommen noch die Hangepäckstrolleys. Das Hotelzimmer ist voll mit Koffern und wir beginnen die Reste von der Rundreise umzupacken. Es stellt sich heraus, dass wir noch einen Karton voll "Zeugs" per Post verschicken müssen. Somit verschicken wir in Summe 4 große Kartons oder 100kg per Post und wisssen alle nicht, wann und wo wir das Zeugs gekauft haben.

Freunde - Wir treffen uns nahezu jeden Abend mit einer Runde Freunde. Den Anfang macht George Peterson, den ich gleich am Dienstag in der Brauerei treffe. Anschließend gehe ich dann noch ins Black Sheep und treffe dort die Fußballer. Am Mittwoch sehen wir Nancy und Grant, die Freunde aus dem Dunstkreis des Balletts, Donnerstags sind die Hansons dran und am Freitag gehen wir ganz kurz mit Sarah und Matt aus, unseren besten Freunden aus der Fußball Partie. Alle Abschiede sind intensiv, hin und wieder fließen Tränen und wir versprechen uns, einander zu besuchen.

Kids - unsere Kids nehmen den Abschied mit gemischten Gefühlen. Karoline freut sich auf ihre Freunde in Wien, zerdrückt aber auch bei jedem Abschied Tränen mit Ihren Freunden. Für Tino ist es ein wenig schwerer. Er läßt einen guten Freundeskreis und sein erstes Jahr, wo er sich oft auch nach der Schule mit diesen Freunden getroffen hat zurück. In Wien hat er aus seiner Sicht all diese Sachen derzeit nicht. Deswegen geht er jetzt jeden Abend sehr lange aus, einmal übernachtet er auch auswärts. Er ist die Tage, wenn er mit uns zusammen ist, sehr leise und mürrisch.

Am Samstag fahren wir dann ab, im Auto ist es sehr still. Die Kids sind sehr bedrückt und auch wir beiden Erwachsenen sind nicht in der Stimmung für lustige Autobahn-Gespräche. In L.A. angekommen machen wir noch einen Abstecher nach Venice und gehen zu dem Denny's, an dem wir am allerersten Abend vor 13 Monaten auch essen waren. Am nächsten Tag besuchen wir noch eine Qulit-Show und um 14:00 sind wir die ersten am Airberlin Schalter. Die Dame drückt ein Auge zu - offensichtlich war unsere eigene Waage doch nicht so genau -- wir haben ca. 5kg zuviel, verteilt auf 5 Koffer.

Pünktlich um 17:52 heben wir ab - alle haben Tränen in den Augen.

Good Bye California - we will come back

Donnerstag, 22. August 2013

Alle Tiere

Ein Punkt, der uns über unser gesamtes Jahr in den USA begleitet und uns fasziniert, ist die Nähe zu faszinierenden Tieren. In allen Abschnitten unseres Abenteuers sehen wir schöne Tiere in allen Größen aus nächster Nähe. Über viele dieser Tiere habe ich schon berichtet. 

Unsere hauseigenen Kolibiris, die Wale, die Seeottter, die Erlebnisse beim Tauchen und unsere Tierbeobachtungen im Yellowstone Park. Über andere Kontakte habe ich noch nicht berichtet. Hier daher einfach ein paar zusätzliche Fotos.








Eine besondere Tiergruppe habe ich bis dato noch nicht beschrieben. Nach dazu kann man diese Tiere ganz in der (amerikanischen) Nähe von San Luis Obispo fast das ganze Jahr über beobachten - Seeelefanten. Wir fahren daher mit jedem Besuch bis hierher. Die Riesentiere aus 5 Meter Abstand zu sehen, ist ein Erlebnis.
Ca. eine Autostunde nördlich von San Luis Obispo, ganz in der Nähe von Hearst Castle, liegt ein Strand, an dem Seeelefanten leben. Wir fahren daher mit jedem Besuch bis hierher. Die Riesentiere aus 5 Meter Abstand zu sehen, ist ein Erlebnis. See-Elefanten leben als Erwachsene nahezu das ganze Jahr an den Küsten Nord-Kandas und Alaskas. Dort verbringen sie fast die gesamte Zeit im Wasser - die Tiere können unglaublich 50 Minuten den Atem anhalten.
Zur Paarungszeit kommen sie dann in den Süden - und hier eben an die Central Coast. Das ganze Jahr über sieht man hier vereinzelt Weibchen, Jungtiere und eventuelle einmal auch junge Männchen. Anfang Jänner geht es dann los und der Strand füllt sich mit tausenden Tieren. Laut der www.elephantseal.org ist der Strand Heimat für 17.000 Tiere - wir denken, dass wir auf maximal 2.000 am Stück gesehen haben.



Die Männchen werden bis zu 6 Meter lang und wiegen dabei nahezu 2 Tonnen. Sie entwickeln auch die Verlängerung der Nase - je länger dieser Rüssel, desto älter das Tier. Es sieht schon recht witzig aus, wenn 2.000kg Lebendgewicht über den Strand "schwabbeln".

Ja und dann gibt es noch Zebras.... :-)

In den Ländereien rund um Hearst Castle werden auch Zebras gehalten - fragt mich nicht warum.




Wer also noch mehr Tiere sehen will, soll doch bitte die Blogposts durchklicken....


Samstag, 3. August 2013

pack die Badehose ein...

.... nimm dein kleines Schwesterlein.

Wer uns kennt, weiß, dass wir Wasserratten sind und gerne und viel schwimmen, baden, tauchen oder plantschen gehen. Eifrige Leser haben wahrscheinlich auch meinen Bericht über unsere erste Surfstunde gelesen und wissen daher ob den Temperaturverhältnissen im Pazifik - es ist kaaaalt. Das führt leider dazu, dass wir hier in SLO nicht allzu oft schwimmen gehen. Ohne Neopren geht gar nix. Noch dazu gibt es in SLO kein gutes öffentliches Schwimmbad. Überhaupt - Schwimmbäder, so wie in Österreich, gibt es selten. Meist ist es ein öffentliches Pool, wo man Längen schwimmen geht und nur bestimmer Bahnzeiten bekommt und und und. Schwimmbäder mit mehreren Becken, Bereichen für Kleinkinder und Rutschen oder so gibt es sehr selten.

Nichts desto trotz gehen wir schwimmen - in Kalifornien in erster Linie mit Board und Wetsuit.

Wobei das durchaus Spaß macht, aber trotzdem kalt ist.



Auf unserer Reise bekommen wir dann an mehreren Orten die Gelegenheit, ein wenig schwimmen zu gehen. Gleich zu Beginn fahren wir auf dem Rückweg vom Hoover Damm nach Las Vegas beim Lake Mead vorbei. Lake Mead ist der "See", der durch den Damm aufgestaut ist. Durch den eklatanten Wassermangel (der überall im Westen der USA herrscht) ist der Lake Mead gute 10 Meter unterfüllt. Das bedeutet, dass wir bis zum Wasser relativ weit fahren müssen. Dort angekommen geht es dann noch etliche Meter über getrockneten, leicht stinkende Schlamm, um dann endlich im Wasser zu sein. Also, so richtig suuuper ist das auch nicht.


Die nächste Gelegenheit bietet sich dann in Page - Lake Powell. Hier ist es wieder der Colorado River, der aufgestaut ist und auch hier ist der Wasserstand niedriger als normal. Allerdings nicht so viel wie zuvor bei Lake Mead - es liegt ja auch nicht Las Vegas mit dem enormen Wasserbedarf in der Nähe. Lake Powell ist traumhaft - es gibt Sandstrand und das Wasser ist angenehm kühl und sehr sauber. Die landschaftliche Kulisse ist zudem in farbenfrohen Sandstein gehalten. Die Kids haben Mordsspaß und das aufkommende Gewitter zaubert eine eindrucksvolle Stimmung in den Himmel.


In weiterer Folge suche ich im Internet für jeden unserer Aufenthaltsorte nach Möglichkeiten, zu Schwimmen. In Moab finde ich dabei den Mill Creek Canyon. Direkt am Ende einer Straße in Moab, gibt es einen Fußweg in den Mill Creek Canyon. Man geht da ca. 30 Minuten über heißen Sand in den Canyon hinein, durchquert dreimal den Mill Creek, um dann bei einem Wasserfall zu landen. Dieser ist ca. 4 Meter hoch und am Fuße des Wasserfalls gibt es ein kleines, fast 2 Meter tiefes Becken. Man kann da auch von den Felsen hineinspringen. Wir verbringen dort ein paar angenehme Stunden und müssen uns den Platz auch nur anfangs mit ein paar Studenten teilen. Tino und Line haben sehr viel Spaß und waten zum Abschluß wie zwei Forscher den Mill Creek entlang bis zum Auto zurück.




Zwischendurch - falls wir keine natürlichen Badegelegenheiten bekommen, nutzen wir natürlich die diversen Hotelpools. Bei einer dieser Gelegenheiten, im Pool vom Hotel am Grand Canyon, erzählt mir eine amerikanische Familie vom Firehole River in Yellowstone - dort sollen wir unbedingt hinfahren - "the kids will love it!!"


Gesagt - getan. Gemeinsam mit unseren Freunden aus Wien fahren wir daher schon an unserem ersten vollen Tag in Yellowstone nach Besuch der Geisir-Felder rund um Old Faithfull zum Firehole River Canyon. Dort soll diese Bademöglichkeit sein. Der Firehole River fließt an den zahlreichen Geisiren vorbei, sein Wasser ist daher angenehm temperiert. Im Canyon bekommt der Fluß dann ein wenig Geschwindigkeit. Am Ende eines Teil des Canyons hat sich eine kleine Schlucht und danach ein Becken gebildet. Das Baden ist dort sensationell. Es gibt eine kleine Strömung, einfache "Stromschnellen" zum reinspringen und mittreiben lassen und Felsen für waghalsige Sprünge. Am zweiten Tag sehe ich zwei Taucher. Sie erzählen vergnüggt, dass sie Berufstaucher sind und zum Entspannen hierherkommen. Im 3mm Anzug mit viel Blei und ohne Flossen "klettern" sie dann am Grund des Flußes gegen sie Strömung. Klingt lustig. Mit Erstaunen höre ich dabei, dass der Fluß hier an der tiefsten Stelle gute 12 Meter tief ist.










Donnerstag, 1. August 2013

große Bäume im Dinowald

Von Oregon kommend kehren wir in den Norden Kaliforniens zurück. Unser nächstes Ziel ist der Redwood National Park. Eigentlich sind das ja mehrere Waldstücke die halt als ein Nationalpark bezeichnet werden. Durch Teile des Parks führt der Higway direkt hindurch. Auf der Fahrt stellen Margueritha und ich fest, dass wir durch unseren Besuch im Sequoia NP "vorbelastet" sind. Wir meinen beide, dass die Coastal Redwod Trees vielleicht nicht so faszinierend sind wie ihre Verwandten in den Bergen. Die Fahrt auf dem Highway durch den Teil des Parks scheint unsere Vermutung zu bestärken.

Tags darauf starten wir in der Früh und fahren Richtung Park. Wir möchten mit dem Auto die Howland Hill Road befahren - eine unbefestigte Straße mitten durch den Redwood Wald. Der Nebel liegt über Stadt, Straße und Wald und die Szenerie ist sehr mystisch. Die Straße ist anfangs eine ganz normale Straße - dann, wie schon so oft - kommt ein Kurve. Danach sind wir mitten in einem urzeitlichen Wald angelangt. Links und rechts ist dichter Wald, die Bäume sind dicht mit Farnen um- und mit Moos bewachsen. Die Spitzen der Bäume liegen noch im Nebel.  Die Straße schlängelt sich zwischen den Riesen hindurch und wir sind schwer begeistert. Die Szenerie erinnert stark an Filme wie "Jurassic Park" und "Avatar" - man erwartet irgendein Ungeheuer nach jeder Kurve. Die Redwoods strafen unsere Vorahnung und überraschen uns umso mehr.


Wir verbringen den restlichen Tag hier zwischen den Bäumen und fahren dann noch an einen einsamen Strand. Dort liegen riesige Baumstücke als Strandgut herum - sehr interessant.
Am nächsten Morgen fahren wir zeitig weiter. Wir wollen im südlichen Teil des Parks den Fern Canyon besuchen. Der Canyon wurde uns von Freunden empfohlen. Hier wurden auch Teile von "Jurassic Park 2" gedreht. Wir wollen bewußt früh dort sein, weil wir hoffen, dass der Morgennebel dem Canyon noch mehr Atmosphäre gibt. Der Nebel ist heute aber zu hoch, dafür sind wir relativ allein dort. Der Fern Canyon hält alle Vesprechungen. Die fast senkrechten Wände sind dicht mit Farn bewachsen, alles ist grün und feucht. Wir klettern über in den Canyon gefallene Bäume und über Holzplanken, die uns helfen den Bach zu überqueren. Für jedes Teilstück gibt es verschiedene "Routen", somit ist es für alle lustig.






Am Nachmittag fahren wir dann wieder zu den Redwoods. Diesmal wandern wir durch den Ladybird Johnson Grove. Hier wachsen die Farne schulterhoch, die Bäume sind ein klein wenig größer. Was im Gegensatz zu Sequoia hier so faszinierend ist, ist auf der einen Seite der dichte Bewuchs überall im Wald. Andererseits fahren wir in Summe fast zwei ganze Tage immer wieder durch Waldabschnitte mit vielen von den alten Bäumen. Der Bereich wo diese Bäume wachsen ist somit sehr groß - die Bäume begleiten sozusagen unsere letzten Tag in den Nationalparks der USA. Zu guter Letzt fahren wir dann noch für einen Eintritt von stolzen 6 Dollar durch einen Baum.




Samstag, 27. Juli 2013

Noch ein Krater

Nach den Abenteuer Yellowstone, dass uns weiter nördlich bringt, gilt es den Weg nach Kalifornien zurück zu finden. Auf dem Weg nach Westen an die Küste liegt ein weiterer interessanter National Park - der "Crater Lake". Auch hier gilt wieder einmal, dass die Fotos aus den Führern und die Recherche im Netz diesen Park sehr interessant machen.

Wir residieren in Klamath Falls, das sich leider als eine heruntergekommen Stadt erweist. Noch dazu bringt der nahe gelegene See (nicht der Crater Lake) nicht die erhoffte Sommer Tourismus Energie sondern eine Plage von Milliarden kleinen Fliegen, die nach Sonnenuntergang die Stadt heimsuchen. Wir freuen uns daher, in der Früh in Richtung Park zu fahren. Der Crater Lake ist eigentlich eine Kaldera - sprich ein nach einem Ausbruch in sich zusammengefallener Vulkan. Der erste Blick auf den See übertrifft wieder einmal unsere Erwartungen. Das Wasser zeigt sich in einem tiefen Blau, das ich so noch nicht gesehen habe. Der wolkenlose Himmel ergänzt den Eindruck.

Wir haben eine Bootstour auf dem See gebucht, was bedeutet, dass wir die Kraterwand hinunter müssen. Der Kraterrand erhebt sich bis zu 600 Meter oberhalb der Wasserfläche, wir müssen nur 230 Höhenmeter überwinden. Beim Abstieg ergeben sich weitere traumhafe Aussichten. Das Wasser ist fast spiegelglatt, die Kraterwand schaut so aus, als ob sie im Himmel schweben würde.


Die Bootstour ist so wie alle Ranger Touren bis dato wieder ein voller Erfolg. Rangerin Elaine, eine vierfache Mutter und Omi geht in ihrer Rolle auf. Wir sind auf einem "Adventure of our lifetime", mit Indiana Jones und Pirates of the Carribean. Wir lernen - der See ist das klarste Wasser weltweit, das Wasser ist so sauber wie selten, der See wird nur von Regen und Schmelzwasse gefüllt, es ist der tiefste See Nordamerikas (592m) und und und....
Ach ja - der Vulkan war ca. 4.000 Meter hoch, somit ca. doppelt so hoch wie die jetztige Höhe des Wasserspiegels und hat nach seinem Aus- und Zusammenbruch ein 2.000 Meter tiefes Loch hinterlassen.
Auf einer Insel im See - Wizard Island - leben schwarze Wasser-Nattern. Die Schlangen haben sich nur auf der Insel entwickelt. Alle anderen Nattern am Rand des Sees haben gelbe Streifen am Rücken. Die zweite (sehr kleine) Insel wird "Phantom Island" genannt, weil sie aus bestimmten Winkeln vom Kraterrand aus nicht gesehen werden kann. Das Wasser rund um die Insel ist atemberaubend schön.

Am faszinierendsten sind die Spiegelungen.


Wir fahren die Runde um den See und machen noch einen Abstecher zu den "Pinnacles". Hier sind weitere Überreste der vulkanischen Tätigkeit rund um den großen Vulkan zu sehen. Heiße Gasquellen haben "Löcher" in die Ascheschiccht gebrannt. Dabei ist Gestein rund um diese Löcher geschmolzen, das sich dann der natürlichen Erosion widersetzt hat.



Zum Abschluß fahren wir noch einmal zum Kraterrand hinauf und genießen den Blick auf die klare glatte Wasseroberfläche. In einem sehr informativen Film im Visitor Center wird unsere Sucht auf das Wasser genährt, man sieht auch Unterwasseraufnahmen - tauchen ist leider verboten, dafür dürfte man ungehemmt Angeln. Die vor 100 Jahren eingesetzen Fische sind heute von den Biologen gar nicht gern gesehen.





Yellowstone - viele Menschen - viele Bilder - wenig Worte

Yellowstone National Park gilt als der schönste Park in den USA. Die Vielseitigkeit in Bezug auf Tierleben und Natur ist ein Magnet für viele Touristen. Nichts desto trotz wollen wir uns diesen Park auch ansehen. Das bedeutet allerdings, dass wir zwei lange Tage im Auto nur für die An- und Abreise verbringen. Im Park selbst sind die Distanzen auch recht weit. Die Landschaft erinnert stark an die alpine Landschaft in Österreich. Solange, bis man den ersten Büffel sieht. Ein Büffel begrüßt uns auch quasi als erstes Tier im Park. Man sagt ja, dass am Kopf jeder Autokolonne ein "fester Büffel" fährt - so auch hier. Während unserer Tage hier begegnen uns Kojoten, Hirsche (am Campingplatz), Rotwild, Fischadler, Wildgänse, Pelikane und eben Büffel. Einzig die Bären wollen uns nicht. Durch konsequente Umsetzung von Bärenschutzmaßnahmen kommen diese nicht mehr so nahe. Margueritha und die Kids haben aber eine unbemerkte Begegnung. Eine Wandergruppe, die hinter ihnen geht, erzählt, dass eine Grizzly Mutter mit zwei Kinder hinter Marguerithas Gruppe den Weg gequert hat. Leider oder gottseidank haben wir die Tiere hier nicht bemerkt (und umgekehrt....).








Die zweite Attraktion des Parks sind die Geysire. Der Parkplatz vor "Old Faithfull ist verstopft und pünktlich zum Ausbruch versammeln sich gut und gerne 500 Menschen vor dem treuen Geysir. Wir sehen aber auch kleine Spucker und durch Zufall den "Great Fountain Geyser" der nur alle 11 Stunden ausbricht.



Sehr schön und für einen Taucher einladend sind die zahlreichen bunten Tümpel, die teilweise auch sehr groß sind. Es gilt - je blauer das Wasser, desto heißer.




Das Mittelding zwischen Geysir und Tümpel sind diverse "Blubber-Löcher". Ständig brodelt es hier und manchmal geht auch mehr Wasser in die Luft. Hier sehen wir auch zum ersten Mal schlammige Tümpel die ordentlich Dreck machen.




Wenn der Schlamm dann etwas dickflüssiger ist - so wie warme Vanillesauce etwa - dann bilden sich "Mud Pots" in denen es Schlamm durch die Gegend blubbert und schleudert. Leider nicht so viel wie im Reiseführer beschrieben. Mit einer sehr kurzen Belichtungszeit und Daueraufnahmen, gibt es trotzdem spannende Aufnahmen.





Bei den Mammoth Springs finden wir dann traumhaft schöne Sinterbecken. Ein wenig größer hab ich mir das zwar schon vorgestellt, aber dafür werden wir mit Farbspielen und grellen Weiß verwöhnt. Die Sinterterrassen ziehen sich durch ein weites Gebiet, werden aber nicht alle dauerhaft von Wasser durchspült.



Die Natur selbst bietet auch viel Farben und Formen. Hier versuche ich mich als Hobby - Fotograf. Wobei man teilweise wirklich nur abdrücken muss.









Alles in Allem ist es die Strapazen der Anreise wert. Auch wenn wir in keinem anderen Park so viele Menschen gesehen haben. Die Autokolonnen im Park sind störend, alle Unterkünfte und Campingplätze voll und die Parkplätze bei den Attraktionen sind hoffnugslos überfüllt. Die amerikanische Gelassenheit wirkt aber Wunder und alles ist easy.