.... nimm dein kleines Schwesterlein.
Wer uns kennt, weiß, dass wir Wasserratten sind und gerne und viel schwimmen, baden, tauchen oder plantschen gehen. Eifrige Leser haben wahrscheinlich auch meinen Bericht über unsere erste Surfstunde gelesen und wissen daher ob den Temperaturverhältnissen im Pazifik - es ist kaaaalt. Das führt leider dazu, dass wir hier in SLO nicht allzu oft schwimmen gehen. Ohne Neopren geht gar nix. Noch dazu gibt es in SLO kein gutes öffentliches Schwimmbad. Überhaupt - Schwimmbäder, so wie in Österreich, gibt es selten. Meist ist es ein öffentliches Pool, wo man Längen schwimmen geht und nur bestimmer Bahnzeiten bekommt und und und. Schwimmbäder mit mehreren Becken, Bereichen für Kleinkinder und Rutschen oder so gibt es sehr selten.
Nichts desto trotz gehen wir schwimmen - in Kalifornien in erster Linie mit Board und Wetsuit.
Wobei das durchaus Spaß macht, aber trotzdem kalt ist.
Auf unserer Reise bekommen wir dann an mehreren Orten die Gelegenheit, ein wenig schwimmen zu gehen. Gleich zu Beginn fahren wir auf dem Rückweg vom Hoover Damm nach Las Vegas beim Lake Mead vorbei. Lake Mead ist der "See", der durch den Damm aufgestaut ist. Durch den eklatanten Wassermangel (der überall im Westen der USA herrscht) ist der Lake Mead gute 10 Meter unterfüllt. Das bedeutet, dass wir bis zum Wasser relativ weit fahren müssen. Dort angekommen geht es dann noch etliche Meter über getrockneten, leicht stinkende Schlamm, um dann endlich im Wasser zu sein. Also, so richtig suuuper ist das auch nicht.
Die nächste Gelegenheit bietet sich dann in Page - Lake Powell. Hier ist es wieder der Colorado River, der aufgestaut ist und auch hier ist der Wasserstand niedriger als normal. Allerdings nicht so viel wie zuvor bei Lake Mead - es liegt ja auch nicht Las Vegas mit dem enormen Wasserbedarf in der Nähe. Lake Powell ist traumhaft - es gibt Sandstrand und das Wasser ist angenehm kühl und sehr sauber. Die landschaftliche Kulisse ist zudem in farbenfrohen Sandstein gehalten. Die Kids haben Mordsspaß und das aufkommende Gewitter zaubert eine eindrucksvolle Stimmung in den Himmel.
In weiterer Folge suche ich im Internet für jeden unserer Aufenthaltsorte nach Möglichkeiten, zu Schwimmen. In Moab finde ich dabei den Mill Creek Canyon. Direkt am Ende einer Straße in Moab, gibt es einen Fußweg in den Mill Creek Canyon. Man geht da ca. 30 Minuten über heißen Sand in den Canyon hinein, durchquert dreimal den Mill Creek, um dann bei einem Wasserfall zu landen. Dieser ist ca. 4 Meter hoch und am Fuße des Wasserfalls gibt es ein kleines, fast 2 Meter tiefes Becken. Man kann da auch von den Felsen hineinspringen. Wir verbringen dort ein paar angenehme Stunden und müssen uns den Platz auch nur anfangs mit ein paar Studenten teilen. Tino und Line haben sehr viel Spaß und waten zum Abschluß wie zwei Forscher den Mill Creek entlang bis zum Auto zurück.
Zwischendurch - falls wir keine natürlichen Badegelegenheiten bekommen, nutzen wir natürlich die diversen Hotelpools. Bei einer dieser Gelegenheiten, im Pool vom Hotel am Grand Canyon, erzählt mir eine amerikanische Familie vom Firehole River in Yellowstone - dort sollen wir unbedingt hinfahren - "the kids will love it!!"
Gesagt - getan. Gemeinsam mit unseren Freunden aus Wien fahren wir daher schon an unserem ersten vollen Tag in Yellowstone nach Besuch der Geisir-Felder rund um Old Faithfull zum Firehole River Canyon. Dort soll diese Bademöglichkeit sein. Der Firehole River fließt an den zahlreichen Geisiren vorbei, sein Wasser ist daher angenehm temperiert. Im Canyon bekommt der Fluß dann ein wenig Geschwindigkeit. Am Ende eines Teil des Canyons hat sich eine kleine Schlucht und danach ein Becken gebildet. Das Baden ist dort sensationell. Es gibt eine kleine Strömung, einfache "Stromschnellen" zum reinspringen und mittreiben lassen und Felsen für waghalsige Sprünge. Am zweiten Tag sehe ich zwei Taucher. Sie erzählen vergnüggt, dass sie Berufstaucher sind und zum Entspannen hierherkommen. Im 3mm Anzug mit viel Blei und ohne Flossen "klettern" sie dann am Grund des Flußes gegen sie Strömung. Klingt lustig. Mit Erstaunen höre ich dabei, dass der Fluß hier an der tiefsten Stelle gute 12 Meter tief ist.
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