Samstag, 24. August 2013

Aller Abschied fällt schwer

Irgendwann ist es dann soweit - wir müssen Kalifornien verlassen.

Zu diesem Behufe kehren wir am Ende unserer Reise wieder nach San Luis Obispo zurück. Wir haben hier noch Gepäck bei Freunden zwischengelagert, müssen noch ein paar organisatorische Dinge erledigen und das Auto verkaufen. Und natürlich gilt es auch, uns von unseren Freunden zu verabschieden. Mit Ankunft SLO am Dienstag Abend geht es los - Countdown läuft, am Samstag in der Früh fahren wir nach L.A. - Sonntag ist Rückflug.

Was gilt es zu erledigen...
Bankkonto - Im Laufe des Jahres haben wir zwei Bankkonten eröffnet. Wir entschließen uns, das Konto auf der Sesloc-Bank zu kündigen - erstens ist diese Bank kleiner und nur hier in der Gegend aktiv, zweitens funktionert deren online-Banking System nicht so gut. Die Kündigung erledigen wir direkt am Schalter, eine simple Prozedur von 10 Minunten und wir haben die verbliebenen 270 Dollar in der Hand.
Das Konto auf der Bank of Amerika wollen wir behalten.

Auto - Leider gelingt es mir nicht, unser Auto privat zu verkaufen. Es wäre immerhin noch 10.000 Dollar wert. Der Preis ist dann für einen Privatverkauf doch zu hoch. Mein Freund George von Sunset Honda hat sich aber schon vor der Abreise bereit erklärt, uns das Auto auf jeden Fall zurück zu nehmen - halt nur zum Händlerpreis. Letztendlich müssen wir das auch tun - George gibt uns ohne mit der Wimper zu zucken sehr unbürokratisch einen Scheck über 8.000 Dollar - zwei Unterschriften später ist das Auot verkauft. Wir dürfen es dann noch bis Freitag Abend behalten, was uns weitere Kosten für ein Leihauto erspart.

Gepäck - wir holen unsere drei bereits im Juni gepackten großen Koffer ab. Dazu kommen noch die Hangepäckstrolleys. Das Hotelzimmer ist voll mit Koffern und wir beginnen die Reste von der Rundreise umzupacken. Es stellt sich heraus, dass wir noch einen Karton voll "Zeugs" per Post verschicken müssen. Somit verschicken wir in Summe 4 große Kartons oder 100kg per Post und wisssen alle nicht, wann und wo wir das Zeugs gekauft haben.

Freunde - Wir treffen uns nahezu jeden Abend mit einer Runde Freunde. Den Anfang macht George Peterson, den ich gleich am Dienstag in der Brauerei treffe. Anschließend gehe ich dann noch ins Black Sheep und treffe dort die Fußballer. Am Mittwoch sehen wir Nancy und Grant, die Freunde aus dem Dunstkreis des Balletts, Donnerstags sind die Hansons dran und am Freitag gehen wir ganz kurz mit Sarah und Matt aus, unseren besten Freunden aus der Fußball Partie. Alle Abschiede sind intensiv, hin und wieder fließen Tränen und wir versprechen uns, einander zu besuchen.

Kids - unsere Kids nehmen den Abschied mit gemischten Gefühlen. Karoline freut sich auf ihre Freunde in Wien, zerdrückt aber auch bei jedem Abschied Tränen mit Ihren Freunden. Für Tino ist es ein wenig schwerer. Er läßt einen guten Freundeskreis und sein erstes Jahr, wo er sich oft auch nach der Schule mit diesen Freunden getroffen hat zurück. In Wien hat er aus seiner Sicht all diese Sachen derzeit nicht. Deswegen geht er jetzt jeden Abend sehr lange aus, einmal übernachtet er auch auswärts. Er ist die Tage, wenn er mit uns zusammen ist, sehr leise und mürrisch.

Am Samstag fahren wir dann ab, im Auto ist es sehr still. Die Kids sind sehr bedrückt und auch wir beiden Erwachsenen sind nicht in der Stimmung für lustige Autobahn-Gespräche. In L.A. angekommen machen wir noch einen Abstecher nach Venice und gehen zu dem Denny's, an dem wir am allerersten Abend vor 13 Monaten auch essen waren. Am nächsten Tag besuchen wir noch eine Qulit-Show und um 14:00 sind wir die ersten am Airberlin Schalter. Die Dame drückt ein Auge zu - offensichtlich war unsere eigene Waage doch nicht so genau -- wir haben ca. 5kg zuviel, verteilt auf 5 Koffer.

Pünktlich um 17:52 heben wir ab - alle haben Tränen in den Augen.

Good Bye California - we will come back

Donnerstag, 22. August 2013

Alle Tiere

Ein Punkt, der uns über unser gesamtes Jahr in den USA begleitet und uns fasziniert, ist die Nähe zu faszinierenden Tieren. In allen Abschnitten unseres Abenteuers sehen wir schöne Tiere in allen Größen aus nächster Nähe. Über viele dieser Tiere habe ich schon berichtet. 

Unsere hauseigenen Kolibiris, die Wale, die Seeottter, die Erlebnisse beim Tauchen und unsere Tierbeobachtungen im Yellowstone Park. Über andere Kontakte habe ich noch nicht berichtet. Hier daher einfach ein paar zusätzliche Fotos.








Eine besondere Tiergruppe habe ich bis dato noch nicht beschrieben. Nach dazu kann man diese Tiere ganz in der (amerikanischen) Nähe von San Luis Obispo fast das ganze Jahr über beobachten - Seeelefanten. Wir fahren daher mit jedem Besuch bis hierher. Die Riesentiere aus 5 Meter Abstand zu sehen, ist ein Erlebnis.
Ca. eine Autostunde nördlich von San Luis Obispo, ganz in der Nähe von Hearst Castle, liegt ein Strand, an dem Seeelefanten leben. Wir fahren daher mit jedem Besuch bis hierher. Die Riesentiere aus 5 Meter Abstand zu sehen, ist ein Erlebnis. See-Elefanten leben als Erwachsene nahezu das ganze Jahr an den Küsten Nord-Kandas und Alaskas. Dort verbringen sie fast die gesamte Zeit im Wasser - die Tiere können unglaublich 50 Minuten den Atem anhalten.
Zur Paarungszeit kommen sie dann in den Süden - und hier eben an die Central Coast. Das ganze Jahr über sieht man hier vereinzelt Weibchen, Jungtiere und eventuelle einmal auch junge Männchen. Anfang Jänner geht es dann los und der Strand füllt sich mit tausenden Tieren. Laut der www.elephantseal.org ist der Strand Heimat für 17.000 Tiere - wir denken, dass wir auf maximal 2.000 am Stück gesehen haben.



Die Männchen werden bis zu 6 Meter lang und wiegen dabei nahezu 2 Tonnen. Sie entwickeln auch die Verlängerung der Nase - je länger dieser Rüssel, desto älter das Tier. Es sieht schon recht witzig aus, wenn 2.000kg Lebendgewicht über den Strand "schwabbeln".

Ja und dann gibt es noch Zebras.... :-)

In den Ländereien rund um Hearst Castle werden auch Zebras gehalten - fragt mich nicht warum.




Wer also noch mehr Tiere sehen will, soll doch bitte die Blogposts durchklicken....


Samstag, 3. August 2013

pack die Badehose ein...

.... nimm dein kleines Schwesterlein.

Wer uns kennt, weiß, dass wir Wasserratten sind und gerne und viel schwimmen, baden, tauchen oder plantschen gehen. Eifrige Leser haben wahrscheinlich auch meinen Bericht über unsere erste Surfstunde gelesen und wissen daher ob den Temperaturverhältnissen im Pazifik - es ist kaaaalt. Das führt leider dazu, dass wir hier in SLO nicht allzu oft schwimmen gehen. Ohne Neopren geht gar nix. Noch dazu gibt es in SLO kein gutes öffentliches Schwimmbad. Überhaupt - Schwimmbäder, so wie in Österreich, gibt es selten. Meist ist es ein öffentliches Pool, wo man Längen schwimmen geht und nur bestimmer Bahnzeiten bekommt und und und. Schwimmbäder mit mehreren Becken, Bereichen für Kleinkinder und Rutschen oder so gibt es sehr selten.

Nichts desto trotz gehen wir schwimmen - in Kalifornien in erster Linie mit Board und Wetsuit.

Wobei das durchaus Spaß macht, aber trotzdem kalt ist.



Auf unserer Reise bekommen wir dann an mehreren Orten die Gelegenheit, ein wenig schwimmen zu gehen. Gleich zu Beginn fahren wir auf dem Rückweg vom Hoover Damm nach Las Vegas beim Lake Mead vorbei. Lake Mead ist der "See", der durch den Damm aufgestaut ist. Durch den eklatanten Wassermangel (der überall im Westen der USA herrscht) ist der Lake Mead gute 10 Meter unterfüllt. Das bedeutet, dass wir bis zum Wasser relativ weit fahren müssen. Dort angekommen geht es dann noch etliche Meter über getrockneten, leicht stinkende Schlamm, um dann endlich im Wasser zu sein. Also, so richtig suuuper ist das auch nicht.


Die nächste Gelegenheit bietet sich dann in Page - Lake Powell. Hier ist es wieder der Colorado River, der aufgestaut ist und auch hier ist der Wasserstand niedriger als normal. Allerdings nicht so viel wie zuvor bei Lake Mead - es liegt ja auch nicht Las Vegas mit dem enormen Wasserbedarf in der Nähe. Lake Powell ist traumhaft - es gibt Sandstrand und das Wasser ist angenehm kühl und sehr sauber. Die landschaftliche Kulisse ist zudem in farbenfrohen Sandstein gehalten. Die Kids haben Mordsspaß und das aufkommende Gewitter zaubert eine eindrucksvolle Stimmung in den Himmel.


In weiterer Folge suche ich im Internet für jeden unserer Aufenthaltsorte nach Möglichkeiten, zu Schwimmen. In Moab finde ich dabei den Mill Creek Canyon. Direkt am Ende einer Straße in Moab, gibt es einen Fußweg in den Mill Creek Canyon. Man geht da ca. 30 Minuten über heißen Sand in den Canyon hinein, durchquert dreimal den Mill Creek, um dann bei einem Wasserfall zu landen. Dieser ist ca. 4 Meter hoch und am Fuße des Wasserfalls gibt es ein kleines, fast 2 Meter tiefes Becken. Man kann da auch von den Felsen hineinspringen. Wir verbringen dort ein paar angenehme Stunden und müssen uns den Platz auch nur anfangs mit ein paar Studenten teilen. Tino und Line haben sehr viel Spaß und waten zum Abschluß wie zwei Forscher den Mill Creek entlang bis zum Auto zurück.




Zwischendurch - falls wir keine natürlichen Badegelegenheiten bekommen, nutzen wir natürlich die diversen Hotelpools. Bei einer dieser Gelegenheiten, im Pool vom Hotel am Grand Canyon, erzählt mir eine amerikanische Familie vom Firehole River in Yellowstone - dort sollen wir unbedingt hinfahren - "the kids will love it!!"


Gesagt - getan. Gemeinsam mit unseren Freunden aus Wien fahren wir daher schon an unserem ersten vollen Tag in Yellowstone nach Besuch der Geisir-Felder rund um Old Faithfull zum Firehole River Canyon. Dort soll diese Bademöglichkeit sein. Der Firehole River fließt an den zahlreichen Geisiren vorbei, sein Wasser ist daher angenehm temperiert. Im Canyon bekommt der Fluß dann ein wenig Geschwindigkeit. Am Ende eines Teil des Canyons hat sich eine kleine Schlucht und danach ein Becken gebildet. Das Baden ist dort sensationell. Es gibt eine kleine Strömung, einfache "Stromschnellen" zum reinspringen und mittreiben lassen und Felsen für waghalsige Sprünge. Am zweiten Tag sehe ich zwei Taucher. Sie erzählen vergnüggt, dass sie Berufstaucher sind und zum Entspannen hierherkommen. Im 3mm Anzug mit viel Blei und ohne Flossen "klettern" sie dann am Grund des Flußes gegen sie Strömung. Klingt lustig. Mit Erstaunen höre ich dabei, dass der Fluß hier an der tiefsten Stelle gute 12 Meter tief ist.










Donnerstag, 1. August 2013

große Bäume im Dinowald

Von Oregon kommend kehren wir in den Norden Kaliforniens zurück. Unser nächstes Ziel ist der Redwood National Park. Eigentlich sind das ja mehrere Waldstücke die halt als ein Nationalpark bezeichnet werden. Durch Teile des Parks führt der Higway direkt hindurch. Auf der Fahrt stellen Margueritha und ich fest, dass wir durch unseren Besuch im Sequoia NP "vorbelastet" sind. Wir meinen beide, dass die Coastal Redwod Trees vielleicht nicht so faszinierend sind wie ihre Verwandten in den Bergen. Die Fahrt auf dem Highway durch den Teil des Parks scheint unsere Vermutung zu bestärken.

Tags darauf starten wir in der Früh und fahren Richtung Park. Wir möchten mit dem Auto die Howland Hill Road befahren - eine unbefestigte Straße mitten durch den Redwood Wald. Der Nebel liegt über Stadt, Straße und Wald und die Szenerie ist sehr mystisch. Die Straße ist anfangs eine ganz normale Straße - dann, wie schon so oft - kommt ein Kurve. Danach sind wir mitten in einem urzeitlichen Wald angelangt. Links und rechts ist dichter Wald, die Bäume sind dicht mit Farnen um- und mit Moos bewachsen. Die Spitzen der Bäume liegen noch im Nebel.  Die Straße schlängelt sich zwischen den Riesen hindurch und wir sind schwer begeistert. Die Szenerie erinnert stark an Filme wie "Jurassic Park" und "Avatar" - man erwartet irgendein Ungeheuer nach jeder Kurve. Die Redwoods strafen unsere Vorahnung und überraschen uns umso mehr.


Wir verbringen den restlichen Tag hier zwischen den Bäumen und fahren dann noch an einen einsamen Strand. Dort liegen riesige Baumstücke als Strandgut herum - sehr interessant.
Am nächsten Morgen fahren wir zeitig weiter. Wir wollen im südlichen Teil des Parks den Fern Canyon besuchen. Der Canyon wurde uns von Freunden empfohlen. Hier wurden auch Teile von "Jurassic Park 2" gedreht. Wir wollen bewußt früh dort sein, weil wir hoffen, dass der Morgennebel dem Canyon noch mehr Atmosphäre gibt. Der Nebel ist heute aber zu hoch, dafür sind wir relativ allein dort. Der Fern Canyon hält alle Vesprechungen. Die fast senkrechten Wände sind dicht mit Farn bewachsen, alles ist grün und feucht. Wir klettern über in den Canyon gefallene Bäume und über Holzplanken, die uns helfen den Bach zu überqueren. Für jedes Teilstück gibt es verschiedene "Routen", somit ist es für alle lustig.






Am Nachmittag fahren wir dann wieder zu den Redwoods. Diesmal wandern wir durch den Ladybird Johnson Grove. Hier wachsen die Farne schulterhoch, die Bäume sind ein klein wenig größer. Was im Gegensatz zu Sequoia hier so faszinierend ist, ist auf der einen Seite der dichte Bewuchs überall im Wald. Andererseits fahren wir in Summe fast zwei ganze Tage immer wieder durch Waldabschnitte mit vielen von den alten Bäumen. Der Bereich wo diese Bäume wachsen ist somit sehr groß - die Bäume begleiten sozusagen unsere letzten Tag in den Nationalparks der USA. Zu guter Letzt fahren wir dann noch für einen Eintritt von stolzen 6 Dollar durch einen Baum.