Freitag, 3. August 2012

der Führerschein

Backing your vehicle is:
- always dangerous to do
- dangerous if you have a helper
- only dangerous in large vehicles

Bitte ohne Schummeln antworten - die richtige Antwort gewinnt eine leere Flasche Pommes Frites.

Das ist eine der 36 Fragen, die ich beantworten  muss, um den schriftlichen Teil der kalifornischen Führerscheinprüfung zu bestehen... aber der Reihe nach (wie immer).

Eine der ersten Aussagen meines lieben Sohnes Tino, als wir in die konkrete Planung unseres Aufenthalts gehen ist:" da kann ich ja den Führerschein machen!". Und ab diesem Zeitpunkt träumt Tino davon, mit seinem eigenen Auto zur Highschool zu fahren. Er sucht sogar schon im Internent nach brauchbaren Autos....
Wir erkundigen uns beim ÖAMTC und erfahren zwei tolle Sachen. Erstens kann Tino tatsächlich den Führerschein machen und zweitens kann dieser dann in Österreich auf einen normalen österreichischen Schein umgeschrieben werden. Cool.

Ich erkundige mich weiter und erfahre, dass es dann für Tino nicht ganz so einfach ist, wie es aus den US-Movies erscheint. Tino muss eine "Drivers Education" machen (online), einen "written test" bestehen, insgesamt 6 Stunden "driving practice" mit einem Fahrlehrer durchgehen und "50 hours driving practice" mit einem Erwachsenen nachweisen. Dieser Erwachsene muss eine kalifornische Drivers License haben. Und jetzt sind wir beim Kern der Sache.

Margueritha und ich müssen ebenfalls den Schein machen, damit Tino mit uns fahren darf!!!

Für uns beide gilt aber sehr wohl die internationale Vermutung, dass der Schein in USA sehr einfach ist. Mit einem "birth certificate" (reicht der Pass) und 31 Dollar geht es los.
Wir organisieren uns die Unterlagen bei der DMV (department vor Motor Vehicles, www.dmv.org) und beginnen zu lernen. Ein paar Tage vor unserer schriftlichen Prüfung lernen wir Julia und Brian kennen, Nachbarn ein paar Häuser weiter. Brian meint "Man, you choose the hardest license to pass - in New York you get it out of a cheerio box" und Dan unser Vermieter sagt "in Conneticut they grow on trees".

Und wirklich - wer schon einen Schein hat, tut sich natürlich leichter. Allerdings sind ein paar Dinge anderes. Bei "Rot" rechts abbiegen ist erlaubt (if not posted otherwise), rechts überholen ist auch ok. Am Lustigsten sind die doppelten Sperrlinien. Die darf man natürlich nicht überfahren, ausser man biegt in eine "driveway" ab oder macht einen "legal U-turn"... herrlich.

Die Anmeldung bei der DMV macht natürlich ein wenig Kopfzerbrechen, ein Ösi kommt da ja nicht so oft hin, aber nach ca. 45 Minuten ist es geschafft. Ich bekommen meinen Teststreifen. 36 Fragen - multiple choice. Mit dem Ausschlußverfahren fast ohne Lernen zu schaffen! Ich stelle mich drei Meter neben dem Schalter in eine Art Wahlkabine und beantworte die Fragen, bei manchen muss man genau lesen, aber es geht. Dann warte ich weitere 10 Minuten. Die Lady am Schalter prüft meine Antworten und sagt "passed" - ich mache gleich für die nächste Woche einen Termin für meinen Driving Test. Margueritha durchwandert die selbe Prozedur ein paar Minuten später - "passed".

Ein Woche später fahren wir zur Führerscheinprüfung - praktischer Test (für Wissende - wie daheim!). Zuerst checkt die Lady, ob beim Auto alles funktioniert, dann muss ich Handzeichen geben, alle wichtigen Schalter betätigen und los gehts. Wir fahren ca. 15 Minuten durch die Stadt, einmal muss ich an den Rand fahren und 10 Meter zurückschieben. Wieder beim office angekommen, erfahre ich, dass ich 2 mal zu abrupt gebremst habe und einmal zu wenig über die Schulter gesehen habe. Aber - "passed". Margueritha ergeht es genauso!

Somit haben wir beide den Führerschein und beschließen sofort, unserer lieben Tochter Sophie die selbe Prozedur ans Herz zu legen. Denn auch sie kann den Schein hier machen und umschreiben lassen. Und im Vergleich zu Österreich, bekommt man ihn hier "nochg'schmissn"!!!!

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