Zur Zeit befinde ich mich ja in Österreich auf Arbeitsurlaub und muss feststellen, dass fast drei Monate Abwesenheit bzw. Leben in einem anderen Land doch ein paar Erkenntnisse bringen.
1.) Mein Fernseher ist zu klein...
Diese Erkenntnis kommt mir nicht als erstes, weil ich fernsehsüchtig bin, sondern es ist die erste bahnbrechende Erkenntnis, die ich bei meiner Ankunft habe. Nach der Taxifahrt vom Flughafen nach Hause, beziehe ich rasch mein Zimmer und spring dann kurz auf ein Bier ins Lokal ums Eck. Dort beginnt gerade das Match Rapid gegen Rosenburg. Nach meinem ersten Bier packt mich doch die Müdigkeit und ich gehe gleich (nach dem zweiten Bier) nach Hause. Dort drehe ich noch einmal den Fernseher auf, um das Spiel noch weiter zu verfolgen. Mein schöner alter großer Röhrenfernseher - ist winzig. Es flimmert ein wenig und ich muß angestrengt hinschauen, um überhaupt etwas zu erkennen. Ein riesiger Flachbildschirm in HD ist halt doch etwas anderes.
(Mittlerweile habe ich mich wieder an das alte Ding gewöhnt)
2.) Autofahren ist hektisch....
Wie schon berichtet, fährt man in den USA auf eine andere Art und Weise Auto. Doch erst, als ich mich in Österreich wieder durch Stadt und Autobahn kämpfe stelle ich fest WIE hektisch es bei uns zugeht. Ich selbst fahre deutlich passiver, als vor meiner Abreise. Das wirkt sich einerseits positiv auf den Spritverbrauch meines Autos aus. Andererseits bekomme ich gerade erst heut in der Früh freundliche Grüße von anderen Verkehrsteilnehmern. Sie zeigen mir Ihren schönen Mittelfinger oder deuten mir, dass meine Frisur gut aussieht.... alles natürlich höchst "inappropriate".
3.) Ein Tag ohne Einkaufen ist auch ok...
JA - tatsächlich. Ladenöffnungszeiten hin oder her. Ein Tag, an dem man NICHT einkaufen gehen kann, ist gar nicht so schlecht. Diesen Tag geht man viel entspannter an.
4.) Alles "nice" ist auch nicht nice
Wenn immer alles "nice" und "awesome" ist, geht mit der Zeit auch die Differenzierung flöten. Genauso wie ständiges Granteln und Raunzen nichts bringt. Die Mischung wäre es - freundliche Leute beim Einkaufen UND grantige Taxler und Kaffeehaus-Kellner. Das wär's.
5.) USA ist nicht überall schneller...
Ich stehe beim BILLA und höre unweigerlich eine Kundenreaktion an der Kasse. Ein Mann regt sich fürchterlich auf, dass die Kassierin so viel quatscht und nicht weiter macht. Beim Hofer ginge alles viiiieeelll schneller. In Gedanken stell ich mir den Mann vor, wie er hinter einer älteren Dame beim VONS (Supermarkt in San Luis Obispo) steht. Die Dame hat 324 Artikel am Band und erzählt der Kassierin die Lebensgeschichte ihrer Katze. Dann füllt sie mühevoll einen Scheck aus. Danach räumt die Kassierin alles 324 Artikel in 132 Sackerln, stellt diese wieder ins Wagerl und fragt noch nach, ob die alte Dame Hilfe beim Einpacken ins Auto braucht..... Der Mann wäre bereits an einem Herzinfarkt verstorben (nicht ohne vorher gefragt zu werden "find everything allright??).
6.) "mein" Bier ist besser
Keine große oder unerwartete Erkenntnis - österreichisches Bier ist schon besser :-)
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